„Schlagkraft erhöhen“

Spezialeinheit nimmt Schlepper ins Visier

Österreich
14.01.2022 06:00

Ein neues Sonderermittler-Team soll den Kampf mit internationalen Menschenhändlern aufnehmen.

Alarmierende Vorzeichen? Im vergangenen Jahr wurden (wie berichtet) mehr als 40.000 Illegale und Schlepper auf heimischem Boden aufgegriffen. Demnach um fast 6000 mehr als im Jahr 2014. Ehe 2015 schließlich die dramatische Migrationswelle Europa und Österreich überschwemmte. Inklusive der erschütternden Tragödie auf der Ostautobahn mit insgesamt 71 toten Flüchtlingen in einem Kühllaster.

50 Sonderermittler
Um derartige Dramen künftig zu verhindern und für einen möglichen neuerlichen Migrations-Ansturm gewappnet zu sein, arbeitet nun seit dem 1. Dezember eine im Bundeskriminalamt ins Leben gerufene Spezialeinheit mit rund 50 Sonderermittlern auf Hochtouren.

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Schlepperei ist zu einem der größten Zweige der organisierten Kriminalität geworden.

Innenminister Gerhard Karner

„Wir haben erkannt, dass es meist Zusammenhänge zwischen Schlepperei, Sozialleistungsmissbrauch, aber auch dem illegalen Glücksspiel gibt. Mit der neuen Abteilung haben wir Expertisen und Ressourcen gebündelt, um unsere Schlagkraft gegen organisierte Banden zu erhöhen“, so Anti-Schlepper-Boss Gerald Tatzgern zur „Krone“.

Eine Neustrukturierung, die auch Innenminister Gerhard Karner unterstützt und für dringend notwendig hält: „Schlepperei ist zu einem der größten Zweige der organisierten Kriminalität geworden. Durch das Bündeln der Ressourcen wird nun auch die internationale Zusammenarbeit, vor allem mit den Westbalkan-Staaten, weiter verstärkt werden.“

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Sicherheitspolitisch werden Schlepperei und illegale Migration auch in den kommenden Jahren wohl die größte Gefahr und Herausforderung für Europa bleiben. Es braucht verstärkte nationale und internationale Ermittlungen auf allen Ebenen.

Anti-Schlepper-Boss Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt

Acht Millionen Flüchtlinge in der Türkei und im Iran
Denn über den Balkan kommen fast 90 Prozent aller Migranten nach Europa. Allein in der Türkei und im Iran seien nach wie vor rund 8 Millionen Flüchtlinge (hauptsächlich Syrer und Afghanen) gestrandet. Gerald Tatzgern warnt: „Wenn sich nur zehn Prozent der Menschen nach dem Winter auf den Weg machen, haben wir ein Problem ...“

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