Rekord-Lockdown
Uganda: Kinder nach 83 Wochen wieder in der Schule
In Uganda sind die Kinder am Montag nach knapp zwei Jahren Corona-bedingter Schließung wieder in die Schule zurückgekehrt. Insgesamt seien die Bildungseinrichtungen in dem ostafrikanischen Land 83 Wochen ganz oder teilweise geschlossen gewesen, teilte SOS-Kinderdorf mit. Damit sei das ostafrikanische Land weltweit Spitzenreiter, so die Hilfsorganisation weiter. Die Möglichkeit, die Schularbeiten zu Hause zu erledigen, hätten nur die wenigsten Kinder gehabt.
Stattdessen mussten laut SOS-Kinderdorf viele Kinder aus finanzieller Not während der Pandemie arbeiten gehen oder wurden zwangsverheiratet. Zudem seien viele Mädchen während dieser Zeit schwanger geworden, betonte Lilian Ssengooba, Verantwortliche für Programmentwicklung der SOS-Kinderdörfer in Uganda.
„Zwei Jahre nicht in der Schule“
„Die Situation ist dramatisch: Die meisten Schüler*innen waren insgesamt zwei Jahre nicht in der Schule. Besonders Kinder unter acht Jahren und Schüler in entlegenen Regionen hatten kaum Zugang zu Bildung!“, sagte Ssengooba. Sie befürchtet, dass landesweit zahlreiche Schülerinnen und Schüler ihre Bildung nie wieder aufnehmen werden. Das Wichtigste sei jetzt, die Rückkehr in die Schule aktiv zu unterstützen, auch mit staatlichen Förderprogrammen, postulierte Ssengooba.
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„Wochenlange Schulschließungen haben ganz dramatische Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, nicht nur in Österreich, sondern weltweit“, betonte Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf, am Montag in einer Aussendung. „Nicht nur auf den Bildungsfortschritt, sondern ganz besonders auch auf ihre psychosoziale Situation. Die Entwicklung von Kindern steht während einer Schulschließung nicht still, die verlorene Zeit kann in sehr vielen Bereichen nicht wieder aufgeholt werden“, warnte Moser. Aktuell betreibt SOS-Kinderdorf vier Einrichtungen in Uganda, darunter auch in der Flüchtlingssiedlung Rwamwanja in der Grenzregion zur benachbarten Demokratischen Republik Kongo.
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