Hunderte Verletzte
Blutige Unruhen in Kasachstan: Mehr als 160 Tote
Nach den schweren Unruhen in Kasachstan ist die Bilanz erschreckend: Offiziellen Angaben zufolge sind 164 Menschen getötet worden. Das berichtete das Staatsfernsehen am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Zudem sind mehr als 2200 Menschen in den vergangenen Tagen verletzt worden. Die Behörden hatten zuletzt von insgesamt mehr als 40 Getöteten gesprochen, darunter auch Sicherheitskräfte.
Vor allem in der Millionenstadt Almaty im Südosten des Landes, die besonders von den Ausschreitungen betroffen war, hätten rund 1100 Menschen medizinische Hilfe ersucht, so das Gesundheitsministerium. Unabhängige Angaben gibt es auch weiterhin nur spärlich. Nach offiziellen Zahlen zufolge wurden am Sonntag 719 Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Zustand von 83 Menschen wurde als „ernst“ bezeichnet.
Staatschef hatte Schießbefehl erteilt
Die Behörden gaben keine Details zu der Art der Verletzungen an. Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte am Freitag einen Schießbefehl gegen Demonstranten erteilt. Bei den Unruhen, die seit einer Woche andauern, wurden bisher laut Innenministerium fast 6000 Protestierenden festgenommen. Ihnen wird unter anderem zu Last gelegt, Gebäude demoliert und Fahrzeuge angezündet zu haben.
Ursprünglich waren die Menschen aus Wut über hohe Treibstoffpreise auf die Straße gegangen. Die Demos weiteten sich schnell zu Protesten gegen das Regime aus und wurden zum Teil gewalttätig.
Papst verurteilt Gewalt
Indes hat Papst Franziskus beim Angelus-Gebet am Sonntag die Gewalt in Kasachstan verurteilt. „Ich habe mit Bedauern erfahren, dass es bei den Protesten, die in den letzten Tagen in Kasachstan ausgebrochen sind, Opfer gegeben hat. Ich bete für sie und für ihre Familien“, so das Oberhaupt der katholischen Kirche vor den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern. „Ich hoffe, dass die soziale Harmonie durch die Suche nach Dialog, Gerechtigkeit und Gemeinwohl so bald wie möglich gefunden wird.“
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