Verwahrlosungsfall

Pensionist im Spital – Sohn überfordert, aber auch gemein

Oberösterreich
28.04.2011 10:19
Ein Essensmarkerl am Tag, mehr nicht. Damit musste jener 70-Jährige, der in Linz-Kleinmünchen (Bild) verwahrlost aufgefunden worden war, jahrelang auskommen. Sein Sohn, der ihm die Pension vorenthielt, sei "mit dem eigenen Leben überfordert", wissen Bekannte – und dass er seinen Vater gemein und autoritär behandelte.

"Sogar den Friseur hat er ihm verboten. Um sechs Uhr am Abend ging er ins Bett", weiß man im nahen Seniorenheim, wohin der 70-Jährige lange zum Essen ging. Fürs Mittagsmahl hatte er ein Markerl. "Er stand den ganzen Tag herum, hat Radio gehört und Tee getrunken. Weil der ist gratis", erzählen Bekannte des ehemaligen Briefträgers.

Bis er vor etwa einem halben Jahr plötzlich nicht mehr kam – angeblich sei dem Sohn das Geld ausgegangen, die einzige regelmäßige Mahlzeit am Tag sei dem Vater gestrichen worden. Obwohl dieser eine reguläre Rente bezieht und nicht besachwaltert ist, also das Geld für sich ausgeben hätte können. Die Kontokarte hatte aber der Junior (45). "Der Vater hat ihn gefürchtet", wissen Bekannte.

Irgendwie hat sich der Pensionist "durchgefrettet", aber als eine alarmierte Sozialhelferin im Haus nachsah, fand sie den völlig abgemagerten und verwahrlosten Linzer, der nicht mehr alleine aufstehen konnte.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"

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