Rote Nasen Clowns

Lachen in kleinen Dosen in Heimen und Spitälern

Tirol
15.12.2021 18:30

Damit der Humor in Tirols Gesundheitseinrichtungen nicht verloren geht, gibt es die Rote Nasen Clowndoctors. Zwölf Damen und Herren treten regelmäßig in sieben Tiroler Krankenhäusern und einem Seniorenheim auf. Sie bringen auch in Zeiten von Pandemie und Lockdown in den Krankenzimmern Gesichter zum Strahlen. 

Zu Beginn von Corona hatten auch die Clowns erst mal Pause. „Viele Gesundheitseinrichtungen hatten ihre Türen geschlossen“, begründet Andreas Rauter, Rote Nasen-Programmleiter für Tirol. Die Clowns konzentrierten sich also verstärkt auf Proben und zogen Ausbildungen vor. Doch auch das war nicht immer möglich.

Hebebühne frei für die Fenster-Vorführung
Zum Glück mangelt es den Humorprofis nicht an Kreativität: „Wir haben spezielle Auftrittsformen entwickelt, zum Beispiel Garten- und Fensterbesuche für Senioren“, erinnert sich der Programmleiter. So machten die Clowndoktoren dem Wort „Hebebühne“ alle Ehre und spielten am Kranarm direkt vor den Fenstern von Heimbewohnern. Auch die Gärten wurden kurzerhand zur Showbühne.

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Wir kommen immer noch dahin, wo sonst niemand mehr hindarf.

Andreas Rauter, Programmleiter Tirol

Jetzt würde es bei Freiluft-Aufführungen wohl frisch werden um die Clownsnase. Umso größer ist die Freude darüber, dass Tirols Gesundheitseinrichtungen wieder zugänglich sind. „Wir kommen immer noch dahin, wo sonst niemand mehr hindarf“, freut sich Rauter. Bis auf Stationen, auf denen Covid-Kranke behandelt werden, bespielen die Clowns alle Einrichtungen wie bisher, wobei die Situation immer genau beobachtet wird.

Zum Schutz der Patienten ist Risiko möglichst klein
Alle Rote Nasen Clowns in Tirol sind geimpft, PCR-getestet und tragen FFP2-Maske. Über der setzen sie übrigens keine rote Nase auf. „Weil die zur Person gehört und nicht zur Maske“, erklärt Rauter. Eine gewisse Umstellung sei es schon, wenn ein Clown die Hälfte seines Gesichts bedecken muss. Doch die Profis wissen, wie sie ihrem Publikum trotzdem ein Lachen entlocken: „Es bleibt ihnen Stimme, Tanz, Gesang, Musikinstrument und Kostüm.“

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Wir besuchen Stationen meist einmal die Woche. Die Clownerie ist eine Humorspende, die Leute brauchen das. Wir verabreichen Lachen in kleinen Dosen.

Andreas Rauter, Programmleiter Tirol

So ein Auftritt unter einer FFP2-Maske kann schon anstrengend werden. Auch das Singen ist natürlich anders, wenn die Maske die Akustik dämpft. Ansonsten hat sich wenig verändert. „Hygiene ist nach wie vor wichtig, die Kostüme werden regelmäßig gewaschen und gedämpft“, weiß Rauter. Auch das Repertoire ist das selbe. „Die Leute hören gerne Musik, die Lust zum Humor ist ungebrochen.“

Dementsprechend groß war die Freude über die Rückkehr der Clowns – auch beim Personal. „Die haben derzeit einen stressigen, angespannten Arbeitsalltag, wo sie immer Angst haben, dass etwas Schlimmes passiert“, erklärt Rauter. Umso besser, dass die Clowndoktoren wieder Freude in Spitäler und Heime bringen.

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