Mit 18 Gemeinderat

Jeremie Dikebo: Roter Riese – schwarzer Präsident?

Oberösterreich
24.11.2021 10:00
Jeremie Dikebo! Diesen Namen sollte man sich merken. Der 18-Jährige ist nicht nur der jüngste Rieder Gemeinderat aller Zeiten. Mit 2,06 Metern ist er der größte und erste dunkelhäutige Politiker des Stadtparlaments. Auch an Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht. Sein Traum: Bundespräsident!

„Ein paar Zentimeter werde ich noch wachsen“, schmunzelt Jeremie Dikebo beim Gespräch mit der „Krone“. Aktuell misst der 18-Jährige 206 Zentimeter und bringt stolze 122 Kilogramm auf die Waage. Größenmäßig überragt das SP-Politiktalent seine 36 Kollegen aus dem Rieder Gemeinderat um Längen.

Karrieremäßig will er ebenfalls hoch hinaus: „Mein Ziel ist es, mit 35 Jahren Bundespräsident Österreichs zu werden. Ich will zeigen, dass in Österreich alles möglich ist. Selbstverständlich weiß ich, dass das nicht einfach wird. Ich bin selbstkritisch genug, aber auch ehrgeizig“, meint der gebürtige Rieder mit Wurzeln in der Demokratischen Republik Kongo.

Schon mit acht Jahren mit Papa über Politik diskutiert
Das große Interesse an der Politik wurde ihm von den Eltern in die Wiege gelegt. Seine Mutter engagiert sich seit vielen Jahren beim Verein „Licht am Horizont“ und unterstützt damit Straßenkinder im Kongo. „Bereits mit acht Jahren habe ich mich mit meinem Vater über Koalitionen unterhalten, zwei Jahre später habe ich schon gesagt, dass ich Politiker werden will“, erinnert sich Dikebo.

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Es war eigentlich immer klar, dass nur die Sozialdemokratie für mich in Frage kommt.

Jeremie Dikebo

Acht Jahre danach hat er sein Ziel auch erreicht. Nach einem Jahr als Landesschulsprecher der Berufsschüler dockte der Telekommunikationskaufmann bei der SP an. „Ich habe lange überlegt, zu welcher Partei ich gehen soll. Es war eigentlich immer klar, dass nur die Sozialdemokratie für mich in Frage kommt.“

In Schule gemobbt worden
Seit Jahren ist ihm leider auch das Thema Ausländerfeindlichkeit sehr vertraut. „Früher war ich täglich damit konfrontiert. In der Schule bin ich bis vor zwei Jahren gemobbt worden. Schlimm ist, wenn mich Leute auf der Straße mit gebrochenem Deutsch ansprechen, weil sie glauben, dass ich sie so besser verstehe“, erzählt der Jung-Gemeinderat in einwandfreiem Innviertler Dialekt.

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