Zwischenbilanz

Licht und Schatten bei heuriger Getreideernte

Oberösterreich
31.07.2025 17:01

Die diesjährigen Ernteerträge waren in Oberösterreich bei den meisten Getreidesorten zumindest bis Anfang Juli positiv ausgefallen. Zittern müssen allerdings noch Ackerbauern in höheren Lagen, die seit mehreren Wochen auf schönes Wetter warten.

Das aktuelle Wetter stellt die heimischen Landwirte bei der Ernte derzeit vor ziemliche Herausforderungen. „Der viele Regen im Juli macht die Druscharbeiten bei Weizen und Roggen, vor allem in höheren Lagen, zur Zitterpartie“, warnt Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer.

Etwa im oberen Mühlviertel – hier vor allem im Bezirk Rohrbach – machen laufende Niederschläge das Einbringen des bereits reifen Getreides seit Monatsbeginn schwierig. „Die Befahrbarkeit der Felder ist häufig nicht gegeben. Zuerst muss der Boden abtrocknen, um mit schweren Erntemaschinen hineinfahren zu können“, so Waldenberger.

Weizenerträge

Mit acht Tonnen pro Hektar liegen die Weizenerträge in Oberösterreich heuer etwa sieben Prozent über dem langjährigen Durchschnitt.

Doch die Wetterprognosen scheinen auch für die ersten Augustwochen nicht sonderlich günstig. Bei Weizen, Roggen und Futtergetreide (Triticale) drohen gravierende Qualitätsverluste mit Auswuchs und sinkenden Erträgen.

Erschwerte Wirtschaftlichkeit
„Die Folge wären Preisabschläge, die die Wirtschaftlichkeit des Getreidebaus erschweren, der ohnehin schon das dritte Jahr in Folge enorm unter Druck steht“, sagt der LK-Präsident, angesichts internationaler Rekordernten, hoher Umweltauflagen und gestiegener Energie- und Produktionskosten.

Die Erntekörbe werden heuer meist prallvoll sein, auch die Qualität der Produkte fällt großteils ...
Die Erntekörbe werden heuer meist prallvoll sein, auch die Qualität der Produkte fällt großteils hervorragend aus.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Entscheidend sei daher, ob sich hierzulande nicht vielleicht doch ein paar Schönwetter-Fenster auftun, in denen noch rechtzeitig geerntet werden kann. Denn die bis Juli vorherrschende Witterung war für Ertrag und Qualität nicht unbedingt nachteilig.

Auf den relativ kühlen und trockenen Winter folgte im Frühjahr eine günstige Niederschlagsverteilung mit gemäßigten Temperaturen. Das führte zu gesunden und gut entwickelten Getreide und Rapsbeständen.

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Das Biogetreide profitierte heuer vor allem durch die gute Blattgesundheit und erzielte mit 4,5 bis 5 Tonnen pro Hektar sehr erfreuliche Ergebnisse. Für den Herbst erwarten wir auch sehr gute Erträge bei Mais und Soja.

Helmut Feitzlmayr, Leiter der Abteilung Pflanzenbau der LK OÖ

Perfekte Regenkulisse
„Das war eine perfekte Regenkulisse mit fast englischen Verhältnissen für das Wintergetreide“, bestätigt Helmut Feitzlmayr, Leiter der Abteilung Pflanzenbau der Landwirtschaftskammer.

In sogenannten Gunstlagen war die Ernte der Wintergerste bereits Anfang Juli weitgehend abgeschlossen. Zwölf Tage Hitzwelle im Juni begünstigte die Abreife. Feitzlmayr: „Das war perfekt, die Saat konnte ohne Trocknungskosten eingebracht werden. Wir hatten schon lange nicht mehr so schöne Erträge.“ Auch Winterraps und Hafer profitierten davon.

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