Voltigieren in OÖ

20-jährige Medaillenserie soll fortgesetzt werden

Oberösterreich
31.07.2025 15:00

Nach sieben Jahren gastiert die internationale Voltigier-Elite endlich wieder in Österreich. Dass es dafür höchste Zeit war, zeigen die seit Wochen restlos ausverkauften Tickets für die Championate und die WM der allgemeinen Klasse: Über 5.000 Besuchende werden bis Sonntag in Stadl-Paura erwartet.

„Wir zählen weltweit zu den führenden Nationen im Voltigieren und hoffen natürlich auf weitere Medaillen und Erfolge beim kommenden Championat in Stadl Paura“, erklärt Franz Schiefermair, Generalsekretär des Österreichischen Pferdesportverbands. In Stadl-Paura steigt nun bis Sonntag die EM der Allgemeinen Klasse sowie die WM der Junioren (U18) sowie der Young Voulter (U21). Bundesreferent Manfred Rebel sagt: „Wir fahren seit 2005 von keinem Championat ohne Medaille nach Hause – und so soll es auch bleiben!“ Allein seit 2014 haben Österreichs Voltigierer 52 Medaillen – darunter 21 Goldmedaillen – errungen. „Diese Erfolge sind hart erarbeitet. Sie zeigen, wie professionell hierzulande gearbeitet wird“, lobt Schiefermair

Beim Championat in Stadl-Paura gastieren die besten Voltigierer der Welt.
Beim Championat in Stadl-Paura gastieren die besten Voltigierer der Welt.(Bild: Andrea Fuchshumer)

Voltigier-Szene wächst
Dass Voltigieren immer beliebter wird, zeigen nicht nur die seit Wochen restlos ausverkauften Tickets für das Voltigier-Championat 2025 in Stadl-Paura, sondern auch die Teilnehmerzahlen. „Insgesamt treten 320 Athleten aus 27 Nationen gegeneinander an, darunter auch Teams aus Australien, Kanada oder Argentinien. Außerdem sind gegenüber dem Vorjahr 20 Prozent mehr Pferde angemeldet“, erklärt Gastgeber Christian Kermer. Den Grund für das steigende Interesse sieht er darin, dass Voltigieren mit Abstand die günstigste Pferdesportart ist: „Die Pferde werden oft durch Vereine zur Verfügung gestellt und es können gleich mehrere Personen auf einem Pferd trainieren.“

Julia Alber und Eva Koren performen gemeinsam im Pas de Deux. Aber Achtung: während der Kür darf ...
Julia Alber und Eva Koren performen gemeinsam im Pas de Deux. Aber Achtung: während der Kür darf der Boden nicht berührt werden.(Bild: Andrea Fuchshumer)

„Es wird sogar bewertet, in welche Richtung man schaut“
Anders als beim Springen oder in der Dressur, wird beim Voltigieren viel am Holzpferd trainiert. Die akrobatischen Figuren können so in Ruhe perfektioniert werden und die Pferde geschont. Sobald die Übungen sitzen, geht es aufs echte Pferd – zunächst im Schritt, dann im Trab und schließlich im Galopp. Bei Wettbewerben zählt mit 75 Prozent vor allem die Performance der Athleten: „Es wird dann genau darauf geachtet, wie schwer die Kür ist, wie aufgeteilt und wie sauber sie ausgeführt wird. Auch die Musikinterpretation spielt eine große Rolle“, erklärt Weltmeisterin Eva Nagiller und ergänzt schmunzelnd: „Es wird sogar bewertet, in welche Richtig man schaut.“ Die Qualität des Pferdes – ob es brav ist und in schönen Bewegungen im Kreis läuft - fließt zu 25 Prozent in die Gesamtwertung ein.

Eric Weidenauer zeigt Präzession im Einzel der Herren.
Eric Weidenauer zeigt Präzession im Einzel der Herren.(Bild: Andrea Fuchshumer)

Pferde werden verliehen
Bewerbe gibt es im Einzel, in der Gruppe aus sechs Personen oder zu zweit als Paar. „Der größte Unterschied ist dabei die Zeit. Die Gruppe hat mit 3,5 Minuten am längsten Zeit für die Kür außerdem müssen auch nicht alle gleichzeitig am Pferd sein, sondern mindestens zwei“, erklärt Eva. Im Einzel und bei den Paaren gibt es nämlich Punkteabzug, wenn die Athleten während der Performance den Boden berühren. Ein weiterer Grund für die wachsende Beliebtheit des Sports dürfte auch das Umfeld sein: „Im Voltigieren sind alle sehr kollegial. Um internationalen Teams die Chance zu geben, bei Championaten teilzunehmen, werden gegen eine kleine Gebühr sogar Pferde verliehen. Das amerikanische Team wird in Stadl-Paura zum Beispiel auf einem deutschen Pferd antreten“, erklärt Eva. Auch ihr selbst wurde geholfen, als ihr Pferd im letzten Jahr nicht durch den Gesundheitscheck gekommen ist: „Ich durfte mir dann ein polnisches Pferd ausborgen. Optimal ist das zwar nicht, da es schon viel Vertrauen braucht, aber ich hatte echt Glück mit dem Pferd – es war echt brav.“

Sophie Hartl

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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