Steirische Ballsaison

Hat es sich ausgetanzt?

Nachrichten
17.11.2021 07:30

Bälle sind rauschende Feste, über die man mit leuchtenden Augen erzählt. Im Dreivierteltakt ist alles möglich. So kennt man die steirischen Veranstaltungen mit besonderem Flair. Doch von einer richtigen Ballsaison im Schein von Glanz und Gloria kann derzeit keine Rede sein, wie Veranstalter und Unternehmer berichten.

Die Suche nach der perfekten Ballgarderobe gleicht oft einer Mission. Doch Anlässe für Abendmode gibt es gerade kaum. Immer mehr Ausfälle häufen sich im steirischen Ballkalender. „Die herausfordernden Entwicklungen bewegen uns leider zu einer Absage der 23. Opernredoute“, bedauert Bernd Pürcher. Der Organisator sagt, dass die Absage auch einen Verlust für die Wirtschaft bedeutet: „Die Wertschöpfung beträgt etwa 2 Millionen Euro.“ Viele Mitarbeiter, die an der Gestaltung des Abends mitwirken, würden ihre Aufträgt verlieren.

Rudolf Hajek, der die Veranstaltung mit seinen prächtigen Blumenarrangements begleitet, trifft es hart. „Ein Drittel Umsatz geht uns im Jänner verloren.“ Der Burgflorist-Chef und Bundesinnungsmeister der Floristen klingt dennoch positiv: „Das Wichtigste ist, dass wir die Pandemie in den Griff kriegen, dann tanzen wir 2023 wieder an.“

Am Tanzparkett in Graz beliebt, sind die Kleider von Modedesignerin Eva Poleschinski, die bereits einige Vorbestellungen für die Opernredoute fertiggestellt hat. Nun warten die Maßanfertigungen bei ihr auf die finale Anpassung für den nächsten Auftritt. Es sind Roben, die puren Charme ausstrahlen und genau diese Emotion steht auch ihr ins Gesicht geschrieben: „Ich freue mich über meine treuen Kunden und beobachte, dass sie sich geradezu nach einem Prinzessinnen-Moment sehnen.“ Obwohl sie die zweite Ballsaison hintereinander verliert, zeigt sich Poleschinski zuversichtlich. Der Krise entgegnet sie mit neuen Kreationen.

Auch am Bauernbundball spielt das Thema Mode eine Rolle. Ganze 1,4 Millionen Euro geben Ballgeher für Trachtenkleidung aus, wie Bauernbund-Direktor Franz Tonner erzählt. Sein Team steht jedenfalls in den Startlöchern. „Es wäre jetzt verantwortungslos zu sagen, die Veranstaltung findet fix statt. Wir warten, ob die Maßnahmen greifen“, bestätigt Tonner, der Mitte Jänner vor dem Kartenvorverkauf eine finale Entscheidung treffen wird. Der Ball sei mit 5 Millionen Euro Umsatz ein erheblicher Wirtschaftsfaktor und Bestandteil des steirischen Kulturguts.

Als extravagantes Ereignis soll der Tuntenball am 19. Februar 2022 im Grazer Congress in die 32. Runde gehen. „Es gilt 2G, alle Menschen sind gleich und alles ist erlaubt“, so Organisator Joe Niedermayer, der bestätigt: „Solange es die Lage zulässt, findet der Ball statt.“ Ein anderes Fest muss mit dem Feiern warten. Schweren Herzens verkündete Klaus Weikhard: „Es war keine leichte Entscheidung, den Oberlandlerball abzusagen, aber vor dem Hintergrund der Pandemie, hat die Gesundheit unserer Gäste Priorität.“

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