„Krone“-Rundruf

Corona: Wie viele Kunden vertreibt die 2G-Regel?

Tirol
15.11.2021 14:00

Der Gang ins Fitnessstudio, zum Friseur, ins Schwimmbad und zu anderen Freizeiteinrichtungen ist nur noch Geimpften oder Genesenen gestattet. Wie hat sich die 2-G-Regel auf die Kunden- bzw. Besucherzahlen ausgewirkt? Die „Tiroler Krone“ hat zur Beantwortung dieser Frage einen Rundruf gestartet. Wie sich zeigt, spüren es die einen mehr, die anderen weniger.

„Nachdem man uns während der vergangenen Lockdowns bei den finanziellen Hilfen vergessen hat, sind wir froh, dass wir derzeit überhaupt noch offen halten dürfen“, sagt Bernhard Gollner, Betreiber des Fitnessstudios Injoy in Imst.

Vor zwei Jahren hat er seinen Fitnesspalast eröffnet, in der Branche ist er schon viele Jahre. Durch 2G habe er schlagartig „ein paar Kunden, denen die Maßnahmen nun zu viel wurden, leider verloren“. Hinzu kommen noch zwischen fünf und zehn Prozent, die ihr Abo ruhend gelegt haben. „Die Möglichkeit einer kostenlosen Aussetzung haben wir freilich sofort gewährt“, sagt der Unternehmer.

„In meinen Kursen sind 20 Prozent der Kunden weg“
Schauplatzwechsel ins Vitadom nach Landeck. Dort sagt eine Mitarbeiterin, die unter anderem Yoga-Kurse gibt, dass „in meinen Kursen jetzt rund 20 Prozent der Kunden nicht mehr kommen“. Diese hätten das schon im Vorfeld angekündigt. „Einer meiner Kollegen spürt in seinen Kursen aber noch nichts von einem Rückgang“, schränkt die Fitnesstrainerin ein.

Ähnlich geht es dem Studioleiter des Invibe in Kitzbühel. Er sagt gegenüber der „Tiroler Krone“, dass „ungefähr gleich viele Kunden kommen wie vor der 2G-Regel“. Die meisten seien schon länger geimpft.

„Die Hauptsache ist, dass kein Lockdown kommt“
Einen deutlichen Rückgang an Kunden verzeichnet das Happy Fitness, das sowohl in Innsbruck als auch Wörgl einen Standort hat. Wie eine Sprecherin vorrechnet, „war vor der 2G-Regel ein Drittel der Bevölkerung nicht geimpft“ und sie bedauert, dass „sich deswegen viele Gesichter verabschiedet haben“. Auch sie beklagt, dass man während der Lockdowns vergessen worden sei und sie ist froh, „dass wir mit 2G wenigstens noch geöffnet haben dürfen. Es ist die beste Alternative“. Abschließend hofft die Sprecherin – wie wir wohl alle –, dass man endlich aus der Pandemie heraus komme.

Ötztaler Friseur klagt über ordentlichen Rückgang
Dass Kunden aufgrund der Regelung fernbleiben, merken auch die Friseure. „Diese Woche hatten wir 60 Prozent weniger Gäste“, klagt etwa der Betreiber vom Friseur Grüner im Ötztaler Längenfeld, der sich darüber beschwert, „dass sich ja langsam niemand mehr auskennt bei den Regeln“. Es bleibe nur zu hoffen, dass „es sich vielleicht bald wieder einpendelt“.

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Man merkt die 2G-Regel deutlich.

Eine Friseurin

Rund 33 Prozent weniger Kunden verzeichnet der Salon Pöll in Schwoich. „Man merkt die 2G-Regel deutlich“, sagt eine Mitarbeiterin gegenüber der „Krone“, die hinzufügt, dass am Samstag vor Inkrafttreten „sehr viele Personen noch ganz kurzfristig einen Termin wollten“.

Beim Salon Martin Mair Intercoiffeur in Innsbruck „haben manche ihren Termin, den sie diese Woche gehabt hätten, abgesagt oder verschoben. In Summe herrscht aber nicht merklich weniger Betrieb“, weiß einer der Mitarbeiter zu berichten.

Auch IKB-Hallenbäder kämpfen mit Rückgang
In den Innsbrucker Hallenbädern ist die Lage unterschiedlich. Laut Ulrich Mayerhofer sind es am Standort in Hötting rund „30 Prozent weniger Badegäste, was aber nicht unbedingt nur mit 2G zu tun hat, sondern ein schleichender Prozess seit dem Sommer ist“. Immerhin würden Schulklassen und Schwimmkurse nach wie vor kommen. Recht gute Zahlen verzeichne man derweil in der Amraser Straße. Während im O-Dorf wiederum ein Mitarbeiter von „gefühlt 20 Prozent weniger Gästen“ spricht. Freilich hänge die Anzahl der Gäste aber auch immer vom Wetter ab, schränkt Mayerhofer abschließend ein.

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