Lignano möchte am bevorstehenden Pfingst-Party-Wochenende bekanntlich hart durchgreifen – aber heuer ohne die Unterstützung aus Kärnten. Gemeinsam mit dem Innenministerium entschloss sich die Landespolizeidirektion den italienischen Kollegen eine Absage zu erteilen.
Noch zwei Wochen, dann herrscht an der Oberen Adria wieder Ausnahmezustand – wenn Zigtausende Partytiger in Lignano „tutto gas“ geben. Die Vorbereitungen der örtlichen Behörden laufen bereits seit Monaten auf Hochtouren. Nicht zuletzt aufgrund der immer lauter gewordenen Beschwerden von Anrainern möchte man den Alkohol-Exzessen, Sachbeschädigungen und Ruhestörungen einen Riegel vorschieben.
Die Vorschriften werden (wie ausführlich berichtet) verschärft, die Polizeipräsenz rund um das Pfingstwochenende angeblich deutlich erhöht. Ob all die Maßnahmen, die sich im Grunde nicht wirklich von jenen im Vorjahr unterscheiden und da schon bekanntlich nicht gefruchtet haben, greifen werden, bleibt abzuwarten.
Fest steht allerdings: Obwohl Italien schon vor Monaten über Medien kommuniziert hat, dass man auch dieses Jahr wieder von Exekutivkollegen aus Südtirol, Trient und Kärnten unterstützt werden wird, ist bei der Landespolizeidirektion in Klagenfurt bis dato noch kein Ansuchen von den südlichen Nachbarn für den mittlerweile schon traditionellen, rot-weiß-roten „Pfingsteinsatz“ in Lignano eingelangt.
Und das hat auch einen Grund: Denn das Ansuchen wurde direkt an das österreichische Innenministerium gestellt, heißt es aus Kärntner Polizeikreisen am Freitag. „Daraufhin wurde gemeinsam beschlossen, dieses Jahr keine Beamten nach Lignano zu entsenden“, sagt Polizeisprecher Rainer Dionisio im Gespräch mit der „Krone“.
„Zum Villacher Kirchtag kommt kein Kollege aus Italien“
Wenngleich es in Polizeikreisen ohnehin nicht nur Befürworter des Auslandseinsatzes gibt. „Wir sollen Geld, Ressourcen sparen und schicken zwei Beamte tagelang als Aufpasser nach Lignano. Parallel entsenden die Italiener aber schon seit einigen Jahren keine Polizisten mehr zum Kirchtag nach Villach – obwohl auch hier Tausende ihrer Landsleute ausgiebig feiern und für Wirbel sorgen“, kritisiert ein Beamter wohl nicht ganz zu Unrecht. Und das dürfte auch wohl ein Mitgrund für das heurige Fernbleiben der österreichischen Beamten sein.
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