Insgesamt 14 Ärzte hatten mittlerweile beschlossen, rechtlich gegen die Gemeinderätin vorzugehen. Auch hunderte Mitarbeiter des Kepler Uniklinikums hatten sich der Prüfung einer Klage angeschlossen. Doch als die Gemeinderätin am Freitag ihre „Alles Verbrecher“-Entgleisung mit einem Widerruf auf ihrer privaten Facebook-Seite bedauerte (siehe Faksimile oben), nahm sie den Medizinern rein rechtlich den Wind aus den Segeln. „Mit dieser ersten Entschuldigung ist es aber nicht getan. Weitere Schritte müssen folgen“, kommentiert etwa Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser. Dazu zählt er etwa eine persönliche Entschuldigung bei jenen Ärzten, die sie klagen wollten, und einen halbseitigen Widerruf in einer Zeitung.
„Moralisch bleibt die Kränkung in Erinnerung“
Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender von Teilen des Kepler Uniklinikums in Linz, hatte gerade rechtliche Schritte gegen die Kommunalpolitikerin in einer Anwaltskanzlei geklärt, als plötzlich der Widerruf im Internet auftauchte. Er sagt: „Damit haben wir, gemeinsam mit den Kollegen aus Ried, unser Ziel erreicht: Wir lassen uns von niemandem als Verbrecher beschimpfen.“ Rechtlich sei der Fall für ihn nun vom Tisch, moralisch bleibe diese Kränkung jedoch für viele Kollegen längerfristig in trauriger Erinnerung.
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