Kunst als Werkzeug des Widerstands: Helga Schager präsentiert in der splace Galerie der Linzer Kunstuniversität eine große Personale. Sie selbst hat sich immer als feministische Künstlerin bezeichnet, im Mittelpunkt ihrer Werke steht das Leben aus weiblicher Sicht.
„Die Ausstellung zeigt mich in meiner gesamten Vielfältigkeit“, schmunzelt Helga Schager (70).
Die bekannte Linzer Künstlerin, die mit ihrem Multimedia-Werk eine einzigartige Position bezieht, gibt in einer großen Werkschau einen Überblick über ihr Schaffen: Teppiche, Objekte, gesprayte Bilder auf Röntgenfolien, gewalzte Bilder auf Leinwand, experimentelle Filme, Radiofeatures sind nun im Galerieraum splace der Kunstuni zu sehen.
„Ich war immer und bleibe eine feministische Künstlerin“, gesteht Schager. Auch wenn Demo-Schilder in der Ausstellung präsent sind, ihre Form des Widerstands gegen männliche Machtansprüche ist subtiler. Sie rückt weibliche Lebenswelten, eingefangen in eine genau definierte Symbolik, ins Zentrum ihres Schaffens.
Widerstand und Lebenslust sind wichtig
So entdeckt man auf ihren Bildern immer wieder Frauenfiguren, sie tragen Zauberhüte und Papierflieger, klettern auf Leitern oder lassen den Blick in die Weite des Horizonts schweifen. Sie wirken unabhängig, so wie Schager auch, wenn sie sagt: „Ich lasse mir weder den feministischen Widerstand noch meine Lebenslust nehmen.“
Dokumentation bekannter Autorinnen
Schager hat auch als Radiomacherin einen Namen, sie gab u.a. eine Edition mit Interviews mit Ilse Aichinger, Käthe Recheis oder der kürzlich verstorbenen Künstlerin Margit Palme heraus: „Das ist mein Beitrag zur Wahrnehmung von Künstlerinnen.“
Die Ausstellung nennt sie „Ich und meine Kompliz*innen“ (bis 8. August, Mi bis Fr 17 bis 20 Uhr), die Werke überspannen eine leidenschaftliche Kunst- und Konzeptentwicklung ab 1987 bis heute. Schager ist in der Artothek des Bundes, Sammlungen der Stadt Linz und des Landes, sowie in Privatsammlungen vertreten.