Vorstandsvorsitzender:

„In der Bundesliga sind wir langsam eine Fixgröße“

Oberösterreich
14.07.2025 12:00

Beim Test-3:1 des FC Blau-Weiß in Wels gegen den deutschen Zweitliga-Topverein Fortuna Düsseldorf plauderte die „Krone“ mit Klub-Vorstandschef Johann Kalliauer über den turbulenten Sommer und die bevorstehende Saison der Linzer. 

„Krone“: Herr Kalliauer, die Saison-Vorbereitung des FC Blau-Weiß war aufgrund des überraschenden Trainerwechsels turbulenter als gedacht. Wie sehr hat Sie der Blitz-Abgang von Gerald Scheiblehner überrascht?

Johann Kalliauer: Schon sehr, nachdem ja klar war, dass der Trainer bleibt und dies bis zwei Tage vor dem Trainingsstart so war. Aber ich glaube, dass die Verantwortlichen das danach alles sehr präzise und sauber gelöst haben – auch mit dem Nachfolger.

Wie haben Sie von allem erfahren?

Ich wurde von Geschäftsführer Peschek informiert.

Wann?

Am Sonntag – also einen Tag vorm Trainingsstart.

Johann Kalliauer mit Geschäftsführer Christoph Peschek (r.).
Johann Kalliauer mit Geschäftsführer Christoph Peschek (r.).(Bild: Leblhuber Georg)

Ihr erster Gedanke?

Dass das dem Verein weh tut, aber man auch den Trainer verstehen muss. Er hatte die Chance erhalten, international zu reüssieren. So eine kommt nicht oft.

Waren Sie danach in die Trainersuche involviert?

Nein, das hab’ ich der sportlichen Leitung und Geschäftsführung überlassen – zu viele Köche verderben den Brei.

Heißt, Sie haben später von Herrn Peschek erfahren, dass Mitja Mörec Trainer wird.

Ich war schon informiert, welche vier Kandidaten in der engeren Wahl waren und wie die Hearings gelaufen sind – aber ich hab’ mich mit Herrn Mörec erstmals am Samstag unterhalten, als er auch der Mannschaft präsentiert wurde. Wir haben etwa 30 Minuten gesprochen und ich hatte danach einen sehr positiven Eindruck.

Der verbreitet sich überall.

Neo-Trainer Mitja Mörec.
Neo-Trainer Mitja Mörec.(Bild: pictureshooting.AT)

Ich glaube, dieser Trainer passt auch vom Typ her zur Mannschaft und zu uns.

Wie muss man sein, um zum FC Blau-Weiß zu passen?

Bodenständig! Und Mörec weiß auch, dass wir – was den Kader anbelangt – uns nur im Rahmen unserer Möglichkeiten bewegen können. Dass er damit zurechtkommt, hat er schon beim FAC bewiesen. Auch dort gab’s finanziell nicht unbedingt große Reserven – aber er machte das Beste aus der Mannschaft und war vier Jahre dort. Er wäre sogar ein fünftes Jahr geblieben, wären wir nicht gekommen. Wie Zürich für Scheiblehner sind wir für ihn eine große Chance.

Gerald Scheiblehner verließ die Linzer in Richtung Zürich.
Gerald Scheiblehner verließ die Linzer in Richtung Zürich.(Bild: GEPA)

Obwohl die Latte nach der letzten Supersaison hoch liegt – mit welchen Erwartungen geht eigentlich der Vorstand in die neue Saison?

Ich glaube, dass der Mannschaft erneut einiges zuzutrauen ist. Wir sind aber nicht enttäuscht, wenn wir diesmal nicht über dem Strich sind. Ich gehe aber schon davon aus, dass wir auch nicht viel mit ganz unten zu tun haben werden.

In diesem Fall wär’ man enttäuscht?

Ja, natürlich! Umgekehrt ist es auch keine Tiefstapelei, wenn wir betonen, dass unser primäres Ziel immer der Klassenerhalt ist. Obwohl ich glaube, dass wir – anders als im Aufstiegsjahr – in der Bundesliga langsam eine fixe Größe sind und damit auch für Sponsoren, die nicht nur kurzfristig denken, eine Adresse. Dazu haben wir – was mich besonders freut – zunehmend Fans aus allen Teilen Oberösterreichs.

Laut Johann Kalliauer wächst die blau-weiße Fan-Gemeinde.
Laut Johann Kalliauer wächst die blau-weiße Fan-Gemeinde.(Bild: Oliver Gaisbauer)

 

Woran machen Sie das fest?

Ich bin ja nicht im Vordergrund, aber trotzdem wurde ich während der Trainersuche – ob in Braunau oder im Mühlviertel – überall gefragt: „Hamma schon an Trainer?“

Was der FC Blau-Weiß aber noch immer nicht hat, ist ein Nachwuchszentrum.

Das ist eine von den zwei riesigen Herausforderungen, die wir abseits des Sports haben: Das Lissfeld adaptieren, damit dort die Bedingungen für die Kampfmannschaft noch besser werden, als sie bereits jetzt sind, und dazu brauchen wir ein Nachwuchszentrum.

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