Besorgte Töne der steirischen Wirtschafts- und Industriebetriebe nach dem Wahlsieg der KPÖ in Graz: Man fürchtet um den Ruf der Stadt bei Investoren. Kommunismus und Ökonomie haben in der Vergangenheit ja nur selten die gleiche Tonlage erwischt.
Die großen Leitbetriebe reagieren noch abwartend: „Generell äußern wir uns nicht zu politischen Ereignissen. Wir pflegen gute Beziehungen zu allen Stakeholdern an unseren Standorten und dies auch in Graz“, heißt es auf „Krone“-Anfrage aus der Magna-Europazentrale in Frankfurt.
Martin Wäg, Chef vom Traditionskaufhaus Kastner & Öhler, stellt klar: „Die Erwartungen an eine Bürgermeisterin, egal von welcher Partei, sind, dass Graz als lebenswerte, wirtschaftlich und kulturell gut dastehende Stadt weiterentwickelt wird. Ich bin aber schon besorgt über das Bild, das unsere Stadt nach dieser Wahl im Ausland abgibt.“
In der Welt bleibt nur hängen: In Graz haben Kommunisten die Mehrheit bei einer Wahl erreicht.
Stefan Stolitzka (Industriellenvereinigung Steiermark)
„Wir haben Erklärungsbedarf“
Besorgte Töne kommen auch vom Präsidenten der IV-Steiermark, Stefan Stolitzka: „Wir haben Erklärungsbedarf gegenüber Geschäftspartnern, Kunden und Investoren.“ Diese wüssten nicht, dass die Grazer ihre Stimme „wohl mehr der Person Elke Kahr als der Partei KPÖ“ gegeben haben. „In der Welt bleibt nur hängen: In Graz haben Kommunisten die Mehrheit bei einer Wahl erreicht.“
Aus Sicht der steirischen Industrie sei es daher „unumstößlich, dass die neue Regierungskoalition Graz auch weiterhin als Technologie-, Innovations- und Produktionsstandort auf der bestehenden guten Basis weiterentwickelt und dafür sehr rasch geeignete Zeichen setzt.“
Zuversicht bei Hellmut Samonigg, Rektor der Med-Uni Graz: Er geht davon aus, „dass Wissenschaft und Forschung auch weiterhin einen großen Stellenwert in der Grazer Stadtpolitik haben werden“.
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