Familien verzweifelt

Graz schlägt Alarm: Kein Geld für Ferienassistenz

Steiermark
17.12.2025 06:00

Für die Schulassistenz hat die Landesregierung diese Woche neue Maßnahmen vorgestellt – aber was ist in den Ferien? Vom Land ist dafür kein Geld vorgesehen, Graz kann 2026 (im Gegensatz zu heuer) nicht einspringen. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und deren Familien eine schwierige Lage. 

Zusätzliche Pädagogen schon ab Jänner, finanzielle Unterstützung für Gemeinden, ein klareres Festlegen, was Schulassistenten dürfen und was nicht: Die blau-schwarze Landesregierung hat nach monatelangen Protesten von Eltern und Direktoren ein Paket für den Bereich Schulassistenz vorgelegt. Dort sind ja zuletzt die Kosten in die Höhe geschossen – gleichzeitig aber auch die Unzufriedenheit.

Das Schulassistenzgesetz regelt die Unterstützung in Unterrichtszeiten. Und was ist in den Ferien? Das fragt sich der Grazer ÖVP-Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner. Früher seien Assistenzleistungen nahtlos in der Ferienbetreuung verlängert worden, durch eine Gesetzesänderung im Vorjahr endet die Assistenz nun strikt mit dem letzten Schultag. Das werde zur Zerreißprobe für Familien:  „Wenn wir bedenken, wie viele Wochen Ferien es gibt, ist es eine untragbare Situation, hier Kinder auszuschließen. Ausbaden müssen das die Kinder und ihre Familien. Ein Zustand, den wir so nicht akzeptieren dürfen“, so Hohensinner mit scharfen Worten in Richtung Land.

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Wenn wir bedenken, wie viele Wochen Ferien es gibt, ist es eine untragbare Situation, hier Kinder auszuschließen.

Kurt Hohensinner

Graz kann nicht noch einmal einspringen
Im vergangenen Schuljahr trat das Problem das erste Mal auf. Kurzfristig sprang die Stadt Graz ein und übernahm – dank Rücklagen – die Kosten für die heurigen Sommerferien, es ging um etwa 110.000 Euro für den Pflichtschulbereich. Für das kommende Jahr sind keine Rücklagen mehr vorhanden. „Die Kommunen allein werden diese Lücke nicht auffangen. Es braucht eine Lösung durch das Land mit entsprechender Kostenbeteiligung“, sagt Hohensinner. 

Die Zuständigkeit beim Land liegt im Sozialressort von Hannes Amesbauer (FPÖ). Dort heißt es auf Anfrage, dass aktuell keine Mittel für die Ferien und keine gesetzliche Änderung vorgesehen sind. Man müsse das auch mit den Städten und Gemeinden besprechen, da diese 40 Prozent der Kosten tragen müssten.

Debatte im Landtag
Mehr Geld für Lehrer schon ab Jänner

Debattiert wurde über die Schulassistenz am Dienstag auch in der Landtagssitzung. Dort begrüßte die grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl die zusätzlich geplanten Mittel für Sonderpädagogen. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass das alle Probleme lösen wird.“ Hoch qualifizierte Pädagoginnen würden wohl keine Assistenzleistungen (Toilettengang, Beatmen etc.) übernehmen. Auch 350 offene Anträge auf mehr Schulassistenzstunden seien noch zu klären. 

Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) betonte im Plenum erneut, dass immer mehr Kinder in der Steiermark Schulassistenz benötigen würden und die Assistenzkräfte zunehmend Aufgaben außerhalb ihres Bereichs übernehmen müssten. Die eine Million Euro für zusätzliche Lehrerstunden gelten vorerst einmal von Jänner bis Schulschluss im Juli, es gibt eine wissenschaftliche Begleitung durch die Pädagogische Hochschule. 

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