NGO übt Kritik

Lager für IS-Angehörige: Dutzende Kinder gestorben

Ausland
23.09.2021 09:20

In Lagern für die Familien von gefangenen Kämpfern der Terrormiliz Islamischen Staat (IS) im Nordosten Syriens sind im laufenden Jahr laut einer Menschenrechtsorganisation bereits Dutzende Kinder gestorben. Westliche Regierungen werden diesbezüglich nun für ihr Untätigkeit kritisiert.

Wie die Organisation Save the Children am Donnerstag mitteilte, sind in den Flüchtlingslagern von Roj und Al-Hol heuer bisher 62 Kinder an Gewalt, Krankheiten und Unfällen gestorben. Demnach leben insgesamt 40.000 Kinder aus 60 verschiedenen Ländern unter katastrophalen Bedingungen in den Lagern.

Kinder werden im Stich gelassen“
„Viele der reichsten Länder der Welt haben es verabsäumt, die meisten ihrer Kinder, die in den beiden Flüchtlingslagern festsitzen, nach Hause zu bringen“, kritisierte die Organisation. Darunter seien auch Kinder von Eltern aus Europa. Lange Zeit waren auch Österreicher darunter.

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Was wir hier sehen, ist, dass die Regierungen die Kinder, die in erster Linie Opfer des Konflikts sind, einfach im Stich lassen.

Sonia Khush, Leiterin der Syrienhilfe von Save the Children

„Was wir hier sehen, ist, dass die Regierungen die Kinder, die in erster Linie Opfer des Konflikts sind, einfach im Stich lassen“, sagte Sonia Khush, Leiterin der Syrienhilfe von Save the Children. Ihren Angaben zufolge sind 83 Prozent der bisherigen Rückführungen nach Usbekistan, Kosovo, Kasachstan und Russland erfolgt. Staaten wie Frankreich (35 Rückführungen) und Großbritannien (vier Rückführungen) sind dagegen zögerlich.

Schlimme Verhältnisse in Lagern
In den abgelegenen Lagern, die von den kurdischen Streitkräften verwaltet werden, sind die Familien von Männern untergebracht, die wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Dschihadisten-Gruppe Islamischer Staat inhaftiert sind. Die Camps beherbergen jedoch auch viele Familien, die vor der Eroberung ihrer Heimat im Irak und in Syrien durch die Islamisten geflohen sind. Einige von ihnen leben schon seit mehr als vier Jahren dort.

Nach Angaben von Save the Children wurden allein in Al-Hol in diesem Jahr insgesamt 73 Menschen, darunter zwei Kinder, ermordet. Die Menschen sind durch Unterernährung, Krankheiten, schlechte sanitäre Verhältnisse und Brände gefährdet. Die meisten Kinder haben demnach auch keinen Zugang zu Bildung.

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