Man müsse sich überlegen, wie das radioaktive Material an die Passagiere (Bild: Tokio-Reisende am Dienstag in Wien) herangekommen sein könnte, so Uni-Professor Kainberger, was nur durch radioaktiven Staub möglich sei. Und dieser sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf den Ort der Katastrophe konzentriert - also auf das 240 Kilometer Luftlinie von Tokio entfernte Atomkraftwerk Fukushima.
Strahlung während Flug "ein Vielfaches"
Die Passagiere sind auf ihrem Weg von Tokio nach Wien aufgrund der großen Flughöhe von mehr als 10.000 Metern kosmischer Strahlung ausgesetzt, die die derzeitigen Werte in Tokio "um ein Vielfaches übersteigen", so Kainberger. Diese werde jedoch vom menschlichen Körper nicht so aufgenommen wie etwa Radioaktivität, weil sie nicht an Staubpartikeln anhaftet. "Es handelt sich dabei um besonders kurzwelliges Licht - ähnlich wie UV-oder Röntgenstrahlen."
Kainbergers Fazit: Sobald man also Schwechater Boden betritt, ist die kosmische Strahlung weg, denn diese wird von der Erdatmosphäre abgeschirmt. Und aufgrund der Tatsache, dass die Radioaktivität in Tokio noch relativ gering ist, scheint es zum aktuellen Zeitpunkt nahezu unmöglich, dass es bei Passagieren, die aus Japan einreisen, im Geigerzähler "knistert".
AUA fliegt mit Kernphysikern an Bord
Etwas mehr Sinn dürften dagegen die Maßnahmen der Austrian Airlines machen. Die AUA fliegt Tokio weiterhin an. Die Maschinen des Typs Boeing 777 werden bei der Wartung auf Verstrahlung untersucht, Filter ausgetauscht. An Bord befindet sich jeweils ein Kernphysiker der ABC-Abwehrschule des Bundesheeres, der die Strahlenbelastung misst. Bei dem Kurs, der am späten Mittwochvormittag in Tokio gelandet ist, sei das zum inzwischen dritten Mal der Fall gewesen, erklärte AUA-Vorstand Peter Malanik. Der Experte überprüft auch die Passagiere beim Einsteigen in Tokio.
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