Leere Klassenzimmer

Chaotischer Schulstart: Politik dennoch zufrieden

Salzburg
18.09.2021 08:00

Anfang September wurde noch ein durchgehender Präsenzunterricht versprochen. Vor Tagen kündigte die Politik lockerere Quarantäneregeln für die Schulen an. Nun, nach nur fünf Tagen Schule, sitzen trotzdem bereits sieben Klassen zuhause. Landesrätin Daniela Gutschi findet dennoch: „Wir sind gut ins Schuljahr gestartet.“

Es hätte eigentlich ein ganz normaler Schulstart werden sollen. Doch zahlreiche Eltern sind nach nur einer Woche Unterricht fassungslos angesichts der Zustände an Salzburgs Schulen. „Jetzt werden unsere Kinder wieder eingesperrt, obwohl sie gesund sind!“, ist Alexandra Schöppl erzürnt. Ihr Sohn Luca ist eines der vielen Schulkinder, die momentan in Salzburg – trotz negativen PCR-Tests – in Quarantäne sitzen. Kritisiert wird vor allem die große Ungewissheit, die aus den vielen verschiedenen (Un-)Zuständigkeiten resultiert.

Elternvertreter meinen, dass sich Gesundheitsbehörde, Bildungsdirektion und Politik gegenseitig den „schwarzen Peter“ zuschieben. Erstaunlich finden viele auch, dass die Gesundheitsbehörden in Salzburg weiterhin ganze Klassen nach Hause und in den Online-Unterricht schicken. Bemerkenswert: Seit Mittwoch gibt es eine Richtlinie des Gesundheitsministeriums, die genau das verhindern hätte sollen.

„Auch geimpfte Kinder mussten in Quarantäne“
 Zumindest unter den Nonntaler Schülern in Quarantäne befinden sich auch bereits geimpfte Kinder, berichten Eltern.

Angesichts der hohen Inzidenzen und der roten Corona-Ampel in Salzburg befürchten Elternvertreter wie Sabine Gabath außerdem, „dass die Testerei nie ein Ende haben wird“. Das gesamte Konzept sei dürftig und „nicht besonders innovativ“. Die zuständige Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) sagt, dass man „gut in das Schuljahr gestartet“ und zufrieden sei. Die Bilanz sei „wie erwartet“ und bei den Kindern die Freude über den Schulstart spürbar.

Nicht so freudig ist die Stimmung jedenfalls bei jenen Eltern, die derzeit verzweifelt nach einer Betreuung für ihre Kinder in Quarantäne suchen müssen. „Es ist echt eine bodenlose Frechheit. Wir haben jetzt das dritte Corona-Schuljahr, die Politik verspricht viel und liefert nur neue Verunsicherung!“, ärgert sich ein betroffener Vater.

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