Nach WWF-Beschwerde

Keine Bewilligung für Osttiroler Kraftwerk

Das Schwarzach-Kraftwerk liegt auf Eis

(Bild: WWF/Marianne Götsch)

Die Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) legte Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Tirol für das Kraftwerksprojekt am Isel-Zubringer Schwarzach im Defereggental (Osttirol) ein. Dieses hob nun die Bewilligung aufgrund schwerer Mängel im Projektentwurf und Bewilligungsbescheid auf.

Kaum eine Woche vergeht, in der es rund um die Isel und ihre Zubringer keine Neuigkeiten zu vermelden gibt. Dieses Mal betrifft es das umstrittene Kraftwerk Defereggental an der Schwarzach. Das Verwaltungsgericht gab der Beschwerde des WWF statt und hob die Bewilligung für das Projekt auf. Eine wasserrechtliche Bewilligung sei faktisch nicht durchführbar, heißt es vonseiten der Umweltschutzorganisation.

Schwere Mängel
Demnach weise die Projekteinreichung der Betreiber schwere Mängel auf. Laut dem Gerichtsbeschluss habe die Behörde „offensichtlich absichtlich die Ermittlungen betreffend, eine alternative Trassenführung gänzlich unterlassen, damit diese Ermittlungen dann durch das Verwaltungsgericht durchgeführt werden“.

Das Land Tirol muss den Gewässerschutz endlich wieder ernst nehmen.

Marianne Götsch

Für WWF-Gewässerexpertin Marianne Götsch zeige dieses Urteil, dass vor allem mangelhaft geplante Entwürfe und unzureichende Ermittlungen für die Verfahrensdauer von Großprojekten verantwortlich sind. Ihre Bitte: „Das Land Tirol muss den Gewässerschutz endlich wieder ernst nehmen.“ Zudem fordert der WWF das Land als zuständige Behörde auf, dem Projekt keine neue Bewilligung zu erteilen. Das gelte auch für das Kraftwerk Kalserbach und andere, nicht „realisierbare Projekte“.