Was ist da passiert beim Spieleabend unter Freunden, der erst in den Morgenstunden endete? Eine junge Köchin wird ihr Leben lang daran erinnert: Sie erlitt einen tiefen Schnitt auf der Wange, eine Narbe bleibt. Angeklagt ist ein 31-Jähriger: Er hielt ein Glas in der Hand.
Schwere Körperverletzung mit Dauerfolge sagt die Staatsanwaltschaft dazu. Einzig klar an dem Fall ist die Narbe, deutlich sichtbar auf der Wange der jungen Köchin (Anwältin Edda Ofner). Sonst gehen die Schilderungen der unmittelbar Betroffenen - Frau und Angeklagter - und der Freundesrunde weit auseinander.
Ursprung soll ein Telefonat des Mannes mit seiner Freundin gewesen sein. Diese hörte ein weibliches „Tschüss, ich geh jetzt“ im Hintergrund - und glaubte an Untreue. „Und er zuckt aus und donnert mir das Glas ins Gesicht“, so die Köchin, die sich nur von allen verabschiedet haben will.
Er zuckt aus und donnert mir das Glas ins Gesicht.
Die Köchin
Angeklagter spricht von „Reflexhandlung“
Der junge Mann, vertreten durch Philipp Winkler, sieht aber sich als Opfer: „Da lag ein vom Schneiden der Pizza übrig gebliebenes Messer auf dem Tisch. Danach hat sie gegriffen. Sie war ja alles andere als nüchtern und nicht gut drauf, was weiß ich, was sie vorhatte. Ich wollte sie nur auf Distanz halten und hatte blöderweise ein Glas in der Hand.“ Das sei bei der „Reflexhandlung“ zerbrochen, sie trafen Scherben und Splitter - ihm selbst durchtrennte es zwei Sehnen!
Weil auch nach den Aussagen der Freunde vieles unklar bleibt, will sich Richterin Claudia Bandion-Ortner ein Bild vor Ort machen - die nächste Verhandlung findet im Wohnzimmer der Tathandlung statt.
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