Grundlose Operationen

Prozess gegen „Horror-Zahnarzt“: 61 Opfer klagen

Kärnten
22.08.2021 15:01
Er entfernte Zähne, ohne dass es dafür Gründe gab. Er verrechnete Füllungen, die nicht gemacht wurden. Diese und andere Vorwürfe werden gegen einen Klagenfurter Zahnarzt erhoben. Demnächst beginnt in Graz der Prozess gegen den 63-Jährigen. Das Landesgericht Klagenfurt hat den Fall ja in die Steiermark delegiert, weil eine Kärntner Richterin mit dem Angeklagten verwandt ist.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft hat es in sich. 61 Patienten (weitere 100 Fälle wurden noch gar nicht angeklagt) erheben ganz massive Vorwürfe gegen den „Promi-Doc“, gegen den seit 2018 wegen „Gefahr im Verzug“ ein Berufsverbot besteht.

Grundlose OPs und Kassen-Betrug
Der 63-Jährige soll Weisheitszähne und Zysten ohne medizinische Notwendigkeit entfernt haben. Auch schmerzhafte Kürettagen - das chirurgische Auskratzen einer entzündeten Zahnfleischtasche - habe er laut Anklage grundlos durchgeführt. Neben diesen vorsätzlichen Körperverletzungen wirft die Grazer Staatsanwaltschaft dem Kärntner auch Betrug vor. Er soll bei den Krankenkassen für Zahnbehandlungen abkassiert haben, die er wiederum gar nicht gemacht habe. Mehr als 50.000 Euro wurden angeklagt, der Schaden soll aber weit höher sein.

Das Verfahren dürfte wochenlang dauern. Denn jedes der 61 Opfer muss als eigener Fall behandelt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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