Der gebürtige Steirer Stefan Pierer hat KTM zur Weltmarke gemacht. Der Chef des österreichischen Motorrad-Herstellers sprach mit der „Steirerkrone“ über Heimat, die Coronakrise, große WM-Träume und den Abschied von Valentino Rossi.
„Steirerkrone“:Herr Pierer, Heimspiel bei der MotoGP in Spielberg. Wie stolz sind Sie als KTM-Chef, dass Ihr Rennstall nicht nur dabei ist, sondern im Zirkus eine tragende Rolle spielt?
Stefan Pierer: Das olympische Prinzip ist nicht unseres. Wir wollen nicht nur dabei sein. Der Rennsport ist unser größter Innovationstreiber. Im Offroad-Bereich waren wir ja schon immer eine Macht, jetzt wollen wir das auch im Straßensport sein.
Das heißt konkret?
Wir haben in der Weltmeisterschaft erneut eine Fünf-Jahres-Periode vereinbart. In diesen nächsten fünf Jahren soll uns der Weltmeistertitel gelingen. Das ist unser Ziel. Schon kommende Saison wollen wir so aufgestellt sein, dass wir um den Titel mitfahren können.
Sie haben KTM zur Weltmarke entwickelt, haben stets große Ziele. Wie gehen Sie mit der Coronakrise um?
Wir haben als KTM rückblickend die Krise gut gemeistert. Der Megatrend zum Zweirad hat sich sogar verstärkt - vom Elektrofahrrad bis zum Motorrad haben wir extreme Steigerungsraten. Wir waren letztes Jahr nach dem Lockdown auch vier Wochen später wieder in der Firma und das in voller Auslastung. Ich bin übrigens ein Gegner von Home Office. Wenn du eine Firma verlangsamen willst, schicke sie ins Home Office.
Wie meinen Sie das?
Innovation gelingt nur im Dialog. Und da sind Körpersprache und die Gruppendynamik wichtige Elemente. Das war in den letzten Jahren für uns entscheidend.
Wie machen Sie Ihren Mitarbeitern und den Österreichern in der Krise Mut?
Ich bin ein Verfechter der Impfung. Ich bitte alle meine Mitarbeiter sich impfen zu lassen. Das ist der größte Schutz. Es gibt aber momentan nur zwei Themen: Corona und die CO2-Diskussion. Dabei gibt es viele Dinge zu besprechen.
Lassen Sie uns über Heimat sprechen. Sie sind gebürtiger Steirer. Welchen Bezug haben Sie noch zur Steiermark?
Hier finde ich meine Wurzeln. Aber ich bin in der Steiermark auch unternehmerisch mit „Pankl“ stark engagiert. Wir gehören zu den großen Arbeitgebern hier, haben 1200 Mitarbeiter in der Mur-Mürz-Furche. Die Steiermark ist für mich ganz klar eine Herzensangelegenheit.
Was bedeutet Ihnen persönlich der Motorsport?
Motorsport kann Emotionen und Freude bereiten. Das Wichtigste im Rennsport: Schau nicht zurück, sonst wirst du überholt.
Das Wichtigste im Rennsport: Schau nicht zurück, sonst wirst du überholt.
KTM-Chef Stefan Pierer
Schauen wir trotzdem kurz zurück. Letztes Jahr hat KTM mit Miguel Oliveira das Heimrennen in Spielberg gewonnen. Was ist diesmal drin?
Wir haben die Latte mit dem Sieg im Vorjahr glücklicherweise selbst hoch gelegt. Die Erwartung ist, dass wir aufs Podium fahren.
Es wird das letzte Österreich-Rennen von Valentino Rossi sein. Wird man da als Motorsportfan sentimental?
Rossi ist eine Ikone! Er wird einen würdigen Abschied von den Fans bekommen. Es ist das Schönste, sie alle wieder an der Strecke zu sehen.
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