Keine Fusionen geplant

Mega-Budgetloch: Touristiker kämpfen allein weiter

Der Sommer ist vielerorts gut angelaufen, dennoch dürfte das Budgetloch heuer groß sein

(Bild: EXPA/ JFK)

Salzburgs Tourismusverbandsmanager wollen ihre Finanzlöcher alleine stopfen: 2021 fehlen landesweit rund 20 Millionen Euro an Nächtigungsabgaben. Fusionen stehen bei den Verbänden dennoch nicht an – trotz finanzieller Zuckerl. „Es gäbe schon Orte, die Potenzial dazu hätten“, so Verbandssprecher Stefan Passrugger.

Die Zahlen sprechen für sich: Coronabedingt fehlen bis 2023 salzburgweit bis zu 60 Millionen Euro an Tourismusabgaben. Gleichzeitig bleiben allein heuer gut 20 Millionen Euro an Nächtigungsabgaben aus – die Wintersaison fiel der Pandemie zum Opfer.

Zumindest das 20-Millionen-Loch dürften die Tourismusverbände nun selbst stopfen – der Bund kann den Ausfall der Abgaben nicht abfedern; die Verbände können keine Corona-Hilfen in Anspruch nehmen.

Aus den zunächst angedachten Fusionen dürfte nichts werden. Vorerst sind keine Zusammenschlüsse geplant – trotz der teils gravierenden finanziellen Engpässe in den Regionen und der üppigen Förderungen. Die Salzburger Landesregierung fördert die Zusammenschlüsse und die gemeinsame „Markenbildung“ kräftig. Für die Fusion von Wagrain-Kleinarl flossen einst etwa 50.000 Euro.

Land setzt bei Fusionen weiter auf Freiwilligkeit
Fusionsdruck will das Land nicht auf die 81 Tourismusverbände ausüben. „In dieser Frage setzen wir weiterhin auf Freiwilligkeit“, heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Anbieten würden sich die Zusammenlegungen mancherorts, sagt Verbandssprecher Stefan Passrugger. „Es gäbe schon Orte, die dafür durchaus Potenzial hätten“, berichtet Passrugger, der auch Geschäftsführer der Region Wagrain-Kleinarl ist.

Bereits 2012 fusionierten Wagrain und Kleinarl zu einem Talverband – weitere Orte könnten nun folgen. Die Pongauer haben ihren „Destinationsstrategieprozess“ gestartet – geprüft wird dabei auch, ob weitere Fusionen Sinn machen.