Klaus Bartelmuss

Ein „Wahrzeichen“ für den Gabalier-Macher

Steiermark
08.08.2021 12:02

Klaus Bartelmuss wird als Musikproduzent mit Gold überhäuft - dazu gilt er mit IBS als die Nummer eins, wenn es um Qualität von Papier geht. Im Murtal hat er sich nun ein Denkmal gesetzt.

Die einstige imposante Größe und Pracht der Burgruinen Pux und Steinschloss lässt sich heute nur noch erahnen - direkt an der B 96, zwischen den beiden steinernen Zeugen einer wohl eher ungemütlicheren Vergangenheit, wurde unlängst eine Art modernes Wahrzeichen des Murtals seiner Bestimmung übergeben.

In einem markanten achtgeschoßigen Turm befindet sich nun die Firmenzentrale der IBS-Gruppe. Das Teufenbacher Unternehmen ist einer der viel zitierten steirischen Nischenweltmeister. Die 280 Mitarbeiter vor Ort und ihre weltweit verteilt sitzenden 500 Kollegen zeichnen bei allen relevanten Produzenten für die Papierqualität verantwortlich.

Dementsprechend stolz führt Eigentümer Klaus Bartelmuss die „Krone“ durch die modernen Räumlichkeiten. „Wir haben uns ja 50 Jahre lang versteckt. Viele Junge haben gar nicht gewusst, dass es auch in unserer Region richtig geile Jobs mit internationalen Möglichkeiten gibt. Jetzt sollte uns niemand mehr übersehen“, lächelt der 61-Jährige, als er in sein Büro im obersten Stockwerk bittet.

Von hier oben hat Bartelmuss alles im Blick, den idyllischen Heimatort, sein Elternhaus, die Produktion und den ehemaligen Stall des elterlichen Anwesens. Darin verbirgt sich heute eine Art moderne „Hit-Fabrik“. Brunner & Brunner produzieren hier genauso wie Nik P. und natürlich ein gewisser Andreas Gabalier. „Als sein Onkel mir den jungen Mann in Lederhosen und mit Seitenscheitel vorgestellt hat, hab ich mir nur gedacht: Um Gottes Willen, schließlich bin ich ja selbst Fan von Musik à la Led Zeppelin. Bei einem Urlaub in Kroatien hab ich mir aber erstmals seine Musik angehört und gedacht, das kann was werden.“ Der Rest ist quasi Musik-Geschichte.

Doch das Musik-Geschäft ist für den zweifachen Familienvater nur ein „Hobby“, wie er es nicht müde wird, zu betonen. Eine Freizeitbeschäftigung, die er sich eben leisten kann, weil das Kerngeschäft so richtig brummt. Dabei war der Beginn alles andere als einfach. Als Vater und Firmengründer Heinrich im Jahr 1981 völlig überraschend starb, standen der damals 20-jährige Bartelmuss und Bruder Heinz vor einer wahren Mammutaufgabe. Das Unternehmen war mit 40 Millionen Schilling verschuldet. „Der Steuerberater hat nur gemeint, dass wir unser Leben ja noch vor uns haben und einfach Konkurs anmelden sollen“, erinnert sich der begeisterte Hobbyskifahrer lächelnd zurück.

145 Millionen Umsatz im Jahr

Einen Banktermin und „mindestens zwei Spritzer“ mit dem dortigen Direktor später, fassten die Brüder aber neuen Mut. „Dazu haben unsere Tanten immer wieder Geld zugeschossen und wir haben die Wende geschafft.“ Heute ist man Weltmarktführer, hat keine Schulden und verbucht einen Umsatz von 145 Millionen Euro im Jahr.

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"Irgendein Blödsinn wird mir schon wieder einfallen"

Klaus Bartelmuss über seine Zukunft

Für Bartelmuss ist es nun Zeit, die Staffelübergabe vorzubereiten. Sohn Mark arbeitet bereits in der Firma und soll den Erfolgsweg des Vaters fortsetzen. Einmischen will sich der „Senior“ nur bedingt. „Weil eine blutige Nase nicht nur im Geschäftsleben heilend ist“, ist der Murtaler überzeugt.

Sein persönliches Lebenswerk sieht er mit dem neuen Turm in Teufenbach eigentlich vollendet. „Aber irgendein Blödsinn wird mir schon wieder einfallen.“

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