Planet heizt sich auf

Erde speichert fast doppelt so viel Wärme wie 2005

Wissenschaft
19.06.2021 11:50

Zwischen den Jahren 2005 und 2019 hat die Erde gewaltige Mengen Wärmeenergie aufgenommen - ein US-Forscher spricht in dem Zusammenhang von einem „beispiellosen Anstieg“, der ungebremst deutliche Klimaveränderungen zur Folge haben dürfte. Das Energieungleichgewicht der Erde habe sich dabei fast verdoppelt.

Die Erde hat nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern des US-Klimaamts und der NASA in den vergangenen 15 Jahren deutlich mehr Wärme aufgenommen - das verstärke den globalen Temperaturanstieg. Dieser Trend sei in erster Linie auf eine Zunahme der absorbierten Sonnenstrahlung wegen einer verringerten Reflexion durch Wolken und Meereis zurückzuführen, schreiben sie in der Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters“.

Die Ursache sei wahrscheinlich eine Mischung aus menschengemachten Faktoren und natürlicher Variabilität, erklärte NASA-Forscher Norman Loeb, der die Studie geleitet hat.

Wärme vor allem im Ozean gespeichert
Das Klima auf der Erde hängt unter anderem davon ab, wie viel Wärmestrahlung der Sonne die Atmosphäre, Böden und Ozeane aufnehmen und wie viel als thermische Infrarotstrahlung zurück ins All abgegeben wird. „Ein positives Energieungleichgewicht bedeutet, dass das Erdsystem Energie aufnimmt, wodurch sich der Planet aufheizt“, schreibt die NASA.

Da die Ozeane fast die gesamte Energiemenge aus dem Ungleichgewicht auf der Erde aufnehmen, spiegelten sich die von den Satelliten erfassten Wärmemengen in Temperaturveränderungen in den wider. „Die beiden unabhängigen Betrachtungsweisen stimmen sehr gut überein“, so Loeb. Das verdeutliche, dass es sich um ein reales Phänomen handele.

Studie eine „Momentaufnahme“
Loeb betonte, dass die Studie nur eine Momentaufnahme in Bezug auf den langfristigen Klimawandel ist. Es sei nicht möglich, mit Sicherheit vorherzusagen, wie sich der Energiehaushalt der Erde in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werde. Gehe die von der Erde aufgenommene Energiemenge jedoch nicht zurück, seien noch deutlich größere Klimaveränderungen zu erwarten, als bereits eingetreten sind.

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