Drogenbande

In Lebensmittelgeschäft gab´s „Koks“ zu kaufen

Oberösterreich
17.06.2021 08:00

Im Innviertel wurde eine multikulturelle Drogenbande aufgedeckt, die mit einem Kilo hochwertigem Kokain gehandelt hatte. Dabei gab´s die Drogen in einem Lebensmittelgeschäft zu kaufen.

Drogenfahnder des Bezirkes Braunau konnten nach umfassenden Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis und dem Landeskriminalamt OÖ fünf Personen festnehmen, welche größere Mengen Kokain im Bezirk Braunau in Umlauf brachten.

Lebensmittelgeschäft war Basis
Anfang des Jahres 2021 verdichteten sich Hinweise gegen einen 39-jährigen bosnischen Staatsbürger aus Wien, welcher zunehmend Konsumenten im Bezirk mit Kokain von sehr guter Qualität versorgte.
Die Beamten fanden heraus, dass der Mann Teil einer überregional agierenden Tätergruppe, bestehend aus bosnischen, türkischen und österreichischen Staatsbürgern war, wobei er als Bindeglied zwischen Lieferanten in Wien und Subdealern im Bezirk Braunau fungierte. Im Rahmen der Strukturermittlung wurde zudem festgestellt, dass der Großteil der Kokainverkäufe im Umfeld eines Lebensmittelgeschäftes in Mattighofen abgewickelt wurde.

Mehrmonatige Ermittlungen
Nach mehrmonatigen Ermittlungen konnte der 39-Jährige Mitte April 2021 im Rahmen eines koordinierten Zugriffes auf frischer Tat beim Verkauf von 300 Gramm Kokain in Wien betreten und festgenommen werden. Das Suchtgift für den Verkauf erhielt er unmittelbar zuvor durch Hintermänner in einer nahegelegenen Tiefgarage. Noch am selben Tag erfolgten durch oberösterreichische Kräfte an fünf verschiedenen Standorten in Wien Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahmen, wobei ein 42-jähriger Bosnier aus Wien festgenommen wurde, welcher das Kokaingeschäft im Vorfeld einfädelte und seinen Pkw für die Drogenlieferung zur Verfügung stellte. Bei den Durchsuchungen selbst wurde, neben Drogengeldern, eine in einer leerstehenden Eigentumswohnung versteckte Schusswaffe samt Munition sichergestellt.

Schusswaffe gestohlen
Die Überprüfungen zur Herkunft ergaben, dass die Schusswaffe vor mehreren Jahren bei einem Einbruch in Budapest gestohlen und am Schwarzmarkt durch die Freundin des bosnischen Haupttäters angekauft und nach Österreich geschmuggelt wurde. Zuletzt erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Wiener Landeskriminalamt die Festnahme eines 44-jährigen türkischen Staatsangehörigen aus Wien, welcher bei der Kokainübergabe im April 2021 führend als Lieferant in Erscheinung getreten war.

Verteiler gefasst
Außerdem wurden ein 26-jähriger österreichischer Staatsbürger aus dem Bezirk Vöcklabruck und ein 31-jähriger türkischer Staatsbürger aus dem Bezirk Braunau nach Anordnungen der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis festgenommen. Sie galten als Verteiler des Suchtmittels im Mattigtal.

380 Gramm Kokain sichergestellt
Im Zuge der Ermittlungen konnte der Verkauf von rund einem Kilogramm Kokain geklärt und fünf Personen nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis festgenommen werden. Drei davon befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Bei insgesamt sieben Hausdurchsuchungen in Wien und dem Bezirk Braunau wurden neben geringen Mengen Marihuana, Amphetamin und Kokainresten insgesamt 380 Gramm Kokain, eine gestohlene Schusswaffe samt Munition und mehrere tausend Euro an Drogengeld sichergestellt.

Nur einer leugnet
Abgesehen von den fünf festgenommenen Personen werden zumindest 15 weitere wegen des An- bzw. Verkaufs von Kokain in geringeren Mengen zur Anzeige gebracht und Ermittlungen zu weiteren Tätern im In- und Ausland eingeleitet. Alle Beschuldigten mit Ausnahme des 44-Jährigen zeigten sich bei ihren Einvernahmen umfassend geständig.

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