Ab 14. Februar steht der Hörschinger Flieger-Vizeleutnant (53) in München vor Gericht. Anberaumt sind bis Mitte März 16 Verhandlungstage. Der Vorwurf: Spionage im militärischen Bereich.
Kurios daran ist allerdings, dass diese Verfahren in Österreich schon vor zwei Jahren eingestellt worden sind. Der Angeklagte und ein russischer Top-Agent (54) waren Mitte 2007 wegen Verdachts der Spionage verhaftet worden. Der Höschinger Unteroffizier soll zwischen 1997 und 2002 einen deutschen Eurocopter-Ingenieur angeheuert und geheime Baupläne an die Russen verscherbelt haben – um 10.500 Dollar.
Der russische Agent kam auf diplomatischem Weg rasch frei, die Ermittlungen gegen den Hörschinger Flieger-Vizeleutnant wurden im September 2008 eingestellt, nachdem der deutsche Verdächtige gestanden hatte, er – und nicht der Oberösterreicher – habe Baupläne des Hubschraubers weitergegeben. Dafür wurde der Ingenieur in München bereits zu elf Monaten bedingter Haft verurteilt.
Angeklagter schlägt zurück
Und dennoch wurde weiter gegen den 53-Jährigen ermittelt, der Strafanzeigen gegen das Abwehramt und das Bundesamt für Verfassungsschutz erstattete, weil diese Beweismittel auf einem Datenträger gefälscht hätten. Das hätte ein angesehener Forensiker bestätigt.
Der Münchner Generalbundesanwalt aber hält an den alten Vorwürfen fest, sieht im Hörschinger Vizeleutnant einen Spion, der die geheime Technik des späteren James-Bond-Helikopters den Russen verkaufte.
von Johann Haginger, "OÖ Krone"
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