02.06.2021 17:30 |

Befragung startet

Kaum Hilfe für obdachlose, psychisch kranke Frauen

Die Möglichkeiten, obdachlosen Frauen mit psychischen Erkrankungen zu helfen, sind derzeit mangelhaft. Im Juni startet in der Stadt Salzburg eine Befragung, die gezielt die Bedürfnisse dieser Frauen erheben soll. 

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Viele Betroffene sind nicht in der Lage, auf bestehende Angebote zurückzugreifen.  „Derzeit wissen wir nicht, wie wir diese Frauen unterbringen sollen“, sagte Petra Geschwendtner vom Forum Wohnungslosenhilfe. „Die derzeitigen Versorgungsstrukturen greifen nicht für die Frauen. Nicht, weil sie diese nicht annehmen wollen, sondern weil sie diese nicht annehmen können.“ Den meisten von ihnen fehlten Krankheitseinsicht und Sozialkontakte.

„Viele der betroffenen Frauen sind wahnhaft erkrankt und haben Angststörungen“, erklärte Paul Weidinger, leitender Sozialarbeiter an der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Salzburg. Grundsätzlich wäre ein stationärer Aufenthalt zur Behandlung empfehlenswert. „Aber ohne Zustimmung der Patientinnen geht das nur bei akuter Fremd- oder Selbstgefährdung. Darum braucht es spezielle Angebote.“

Über die psychischen Krankheiten obdach- und wohnungsloser Menschen ist wenig bekannt. Vermutet wird, dass Wohnungslosigkeit nicht unmittelbar psychische Krankheiten auslöst, akute soziale Problemlagen aber möglicherweise die Symptome bestehender Leiden verstärken. Eine Auswertung der Statistik Austria legt nahe, dass langjährige Wohnungslosigkeit bei psychischer Krankheit mit einer stark verkürzten Lebensdauer verbunden ist.

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