Studie aus Tirol

LED-Lampen können Nachtfaltern das Leben retten

Wissenschaft
26.01.2011 12:56
Wie ein am Dienstag präsentiertes Forschungsprojekt der Tiroler Umweltanwaltschaft und der Tiroler Landesmuseen zeigt, führen die herkömmlichen Metallhalogendampf-Hochdrucklampen zum einem Massensterben von Insekten. LED-Leuchten hingegen werden für wesentlich weniger Tiere zur tödlichen Falle.

Der Versuch sollte besonders gefährliche Lichtquellen für Insekten aufzeigen und weniger fatale Alternativen herausfinden. Besonders in den Ländern Deutschland, Schweiz, Italien und Slowenien habe das Projekt unter Wissenschaftlern großes Interesse gefunden, betonte Umweltanwalt Johannes Kostenzer bei der Pressekonferenz.

Der Versuch schaffe nun erstmals wissenschaftlich fundierte Grundlagen zum Schutz nachtaktiver Insekten. Die Ergebnisse würden den Verantwortlichen Erkenntnisse bringen, welche Leuchtmittel vorrangig eingesetzt werden sollen. In Völs nahe Innsbruck wurde in 18 Nächten erforscht, welches Licht die meisten Insekten in eine tödliche Falle lockt. 

LED-Leuchte zieht am wenigsten an
Sechs verschiedene Leuchten haben im betreffenden Zeitraum etwa 21.000 Tieren angelockt, davon knapp 3.900 Schmetterlinge. Das Projekt zeigte, dass Metallhalogendampf-Hochdrucklampen für die Tiere am fatalsten wirken. So hat eine solche Lampe im Versuch 1.249 Schmetterlingsleben gefordert, während eine LED-Leuchte das beste Ergebnis erzielte. Dieser Lampe fielen "nur" 107 dieser Tierchen zum Opfer.

Das ökologisch verträglichste Leuchtmittel sind laut Untersuchung somit die getesteten LED-Lampentypen. Die Umweltanwaltschaft kündigte an, sie werde daher künftig verstärkt für den Einsatz dieser Lichter eintreten. "Die aktuellen Ergebnisse werden aufgrund der Breitenwirkung unseres Projektes 'Helle Not' weit über Tirol hinaus Richtschnur werden für eine umweltfreundliche Beleuchtung", zeigte sich Kostenzer als Projektträger überzeugt.

Insekten verlieren die Orientierung
Durch künstliche Lichtquellen werden die Tiere geblendet und verlieren die Orientierung. Sie fliegen zwanghaft Leuchtkörper an, bis sie vor Erschöpfung verenden oder verbrennen, erklärten die Experten. Ein Versuch eines Wissenschaftlers in Italien habe gezeigt, dass bei einem einzigen beleuchteten Kriegerdenkmal jährlich sieben Millionen Schmetterlinge den Tod finden, so Peter Huemer vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.

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