Das war große Orchestermusik, gepaart mit einem wortgewaltigen literarischen Ausflug in die antike Mythologie. Rezitator Peter Simonischek und das Sinfonieorchester Basel unter Ivor Bolton demonstrierten am Mittwochabend im Großen Festspielhaus in Salzburg, wie man Musik und Text zu einer innigen Umarmung führt.
„Am Anfang war Chaos“, beginnt Schauspiel-Ikone Peter Simonischek seine Rezitation aus dem Prometheus-Text von Alain C. Sulzer und setzt damit einen Kontrapunkt zu dem, was zuvor musikalisch zu hören war: Franz Schuberts 2. Sinfonie, ganz ohne Chaos oder Unsicherheiten, dafür ebenso akkurat wie stimmungsvoll interpretiert vom Sinfonieorchester Basel unter der einfühlsamen Leitung von Ivor Bolton.
Die Schweizer wirken vom ersten Takt weg eingespielt, als hätte es nie eine Corona-Pause gegeben. Ob Tempo- oder Intensitäts-Wechsel, da verschwimmt nichts in einem undefinierbaren Klangsalat, setzen obendrein vor allem die Bläsersolisten immer wieder feine Akzente, wenn sie romantisch-lyrisch über dem Streicherteppich schweben - besonders bei Beethovens „Die Geschöpfe des Prometheus“, Namensgeber des Konzerts der Salzburger Kulturvereinigung am Mittwoch im Großen Festspielhaus.
Grandios auch Peter Simonischek. Er ist kein Moderator oder Erklärer, sondern fesselnder Rezitator des Prometheus-Mythos. Das bejubelte Resultat: Musik und Text in kunstvoller Symbiose vereint.
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