„Krone“-Kommentar

Durch nichts zu entschuldigen

Kolumnen
07.05.2021 06:02

Es war einfach unglaublich, was meine beiden Kolleginnen Raphaela Scharf und Katia Wagner am Mittwochabend bei Corinna Milborn erzählt haben. Unglaublich mutig. Die krone.tv-Moderatorinnen sprachen offen über Machtmissbrauch, Anzüglichkeiten, sexuelle Übergriffe und Angst. Angst vor ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Angst, die sie nun abgelegt haben. Bei PULS 4 gaben Raphaela und Katia auch all jenen Frauen eine Stimme, die aus welchen Gründen immer nicht so viel Mut aufbringen können oder wollen. Die noch immer Angst haben.

Nun ist die Schlammschlacht eröffnet, in der Männer die Glaubwürdigkeit der vermeintlichen Opfer anzweifeln, in der ein Schreiben von Katia Wagner an den vermeintlichen Täter als „Liebesbrief“ bezeichnet wird. Als gäbe es irgendetwas, das die Grenzüberschreitungen, die hier im Raum stehen, entschuldigen würde. Für alle Beteiligten gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Bemerkenswert war übrigens, dass kurz vor dem Auftritt der beiden Frauen eine ÖVP-Ministerin bei besagtem Arbeitgeber im Studio saß, angeblich live. Es hätte eine Sternstunde für Elisabeth Köstinger werden können. Eine einzige Frage zur unappetitlichen Causa hätte genügt. Und nicht nur diesen zwei Betroffenen unglaublich viel Kraft gegeben. Sondern allen Opfern von sexueller Gewalt. Aber nein, sogar Regierungsmitglieder hofieren diesen Mann, indem sie regelmäßig in seine Sendungen pilgern. Aus Angst wovor eigentlich?

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele