Bär „Arthur“ getötet

Jagd-Affäre um steirischen Prinz: War es das wert?

Steiermark
06.05.2021 06:00

International hat der „Krone“-Bericht über den Abschuss eines Braunbären in Rumänien hohe Wellen geschlagen. Für den Tod des Tieres soll Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein - der Besitzer der Riegersburg in der Steiermark - verantwortlich sein. Nun werden Untersuchungskommissionen eingesetzt.

Wie sehr dieser Fall die Gemüter hochkochen lässt, zeigen allein die wutentbrannten Reaktionen unserer Leser. Tenor: Es sei empörend, wenn jemand in seiner „Prinzenrolle“ sich anmaße, gegen viel Geld einen prächtigen Bären zu töten.

7000 Euro für Abschuss
Und das muss man derzeit fast annehmen. Zur Vorgeschichte: Bären sind auch in Rumänien geschützt. Für ein Problemtier, das in einem Dorf angeblich Schaden angerichtet hat, wurde aber eine Sondergenehmigung zum Abschuss erteilt. In deren Besitz gelangte offenbar der oststeirische Besitzer der bekannten Riegersburg. Rumänischen Medien zufolge sollen dafür sogar 7000 Euro den Besitzer gewechselt haben.

Laut der Organisation „Green Agent“ und dem Verein gegen Tierfabriken (VGT) ist dann aber nicht besagter weiblicher Problembär getötet worden - sondern der majestätische 17 Jahre alte Braunbär „Arthur“. Ein Nationalstolz der Rumänen. Einer der größten Braunbären Europas. Der eine Menge auf der „Trophäenliste“ des Schützen gebracht hat, nämlich 592,8 von 600 Punkten.

Untersuchungskommission eingesetzt
Der von Zeugen unterfertigte Jagdbericht liegt der „Steirerkrone“ vor. Stand der Dinge: „Das Ministerium hat zwei Untersuchungskommissionen eingesetzt, auch wegen Verdachts der Wilderei“, so Ramona Tintea, Journalistin beim rumänischen Privatsender pro-TV. „Nationales und internationales Interesse sind so hoch, dass man restlos aufklären muss.“ Green Agent und der VGT fordern ein Verbot der Trophäenjagd.

Der Prinz schweigt weiter
Und der Prinz, Emanuel von und zu Liechtenstein? Er schweigt und beantwortet weiterhin keine „Krone“-Anfragen, obwohl er Licht in die Sache bringen könnte. Denn noch immer sind viele Fragen offen. Etwa: Wie funktioniert in Corona-Zeiten die Auslandsjagd? Wie „verwechselt“ man einen kleinen mit einem Riesenbären? Wo sind die Überreste von „Arthur“?

„Er hängt jetzt vermutlich in der guten Stube von Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein“, so dazu süffisant der Schweizer „Blick“. Und: „Mit Geld kann man alles kaufen.“ 

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