Der vorsitzende Richter Manfred Seiss lässt auf Antrag von Verteidiger Karl Wampl klären, ob die Angeklagte zu den Tatzeiten Ende 2009 bis Frühjahr 2010 überhaupt zurechnungsfähig war.
"Ich dachte mir, ich schaff' das irgendwie"
Die Mutter von drei Kindern steht seit Längerem in psychiatrischer Behandlung. "Als ich mich scheiden ließ, war ich ganz schlecht beieinander. Ich dachte mir, ich schaff' das irgendwie, dass das bezahlt wird." Aus der zweiten Ehe habe sich ein Schuldenberg von 40.000 Euro angehäuft. "Mein Mann hat mir das Ganze raufdividiert."
Juwelierin vertraute der "reichen" Kundin
Den Schmuck herausgelockt hatte sie unter dem Vorwand, ihr Vater werde die Kosten übernehmen. Aber der Pensionist wusste von nichts, wie er am Donnerstag als Zeuge aussagte. Die Juwelierin übergab der Kundin 17 Broschen, Ringe und Anhänger im Wert von 131.500 Euro. "Ich vertraute ihr. Sie sagte, dass sie im Sozialbereich arbeitet. Sie ist auch mit einem weißen Porsche vorgefahren. Der Auftrag komme von ihrem Vater, weil die Mutter ihren 70-jährigen Geburtstag feiert, erzählte sie mir. Der Vater wolle den Schmuck noch begutachten", schilderte die Geschäftsfrau. Die Kundin habe ihr auch einen Bankbeleg gezeigt. "Der war aber von ihr ausgestellt."
Einen Teil des Schmuckes hat die Angeklagte im Dorotheum "zur Lukrierung von Bargeld verpfändet", sagte Staatsanwalt Mathias Haidinger. Er warf ihr schweren, gewerbsmäßigen Betrug vor. Beim Schmuckstück Nummer 18, es handelte sich um sechs große Smaragde für Ohrringe und Anhänger im Wert von 117.000 Euro, ist es laut Haidinger beim Versuch geblieben. Die für Ostern 2010 bestellte Edelstein-Garnitur sei nicht mehr ausgefolgt worden.
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