Kommentar

Alles Gute, Ivan Osim!

(Bild: Krone KREATIV, Adobe Stock)

Am 6. Mai feiert Sturms Jahrhunderttrainer Ivan Osim seinen 80. Geburtstag. Viele Jahre lang begleitete Mario Haas den Fußball-Philosophen. Erst als Spieler von Sturm, dann bei JEF United in Japan. Er hat in seinen Armen geweint, menschlich und fachlich unheimlich viel vom Trainer-Sir gelernt. Nun freut sich der „Bomber“ auf ein baldiges Wiedersehen.

Alles, alles Gute! Ivan Osim ist ein genialer Trainer gewesen und ist noch immer ein genialer Mensch. Ich habe mit ihm über zehn Jahre zusammenarbeiten dürfen - bei Sturm und später auch bei JEF United in Japan. Er hätte als Trainer sogar Real Madrid trainieren können, aber er hat uns trainiert. So viele seiner ehemaligen Spieler sind heute noch im Fußballgeschäft, fast alle arbeiten als Trainer. Das sagt ja schon alles: Er hat uns alle geprägt. Egal, ob das der Schoppi, der Reini, der Franco oder der Ivo waren.

Für meine Laufbahn war Osim entscheidend. Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nie so eine Karriere gehabt. Und natürlich erinnere ich mich an 1999, als wir Meister gegen Tirol geworden sind und ich Sturm in Richtung Straßburg verlassen habe. Kurz vor Schluss hat er mich ausgewechselt und ich habe in seinen Armen geweint. Auch, weil ich ihn vorerst als Trainer verloren habe. Es hat ja kaum einen besseren Trainer als ihn gegeben. Heute würde man für so einen Fachmann Millionen bezahlen. Er ist aber zu Sturm gekommen, weil er aufgrund des Krieges nicht weit weg von seiner Heimat sein wollte und weil mit Heinz Schilcher ein guter Freund von ihm bei uns als Manager gearbeitet hat.

Für mich war er im Fußball eine Art Vater-Ersatz, er hat immer ein offenes Ohr gehabt und konnte Fußball und Privates gut unterscheiden. Auch später, als er mich nach Japan geholt hat, hat er mich oft bei sich zu Hause eingeladen. In Japan haben sie ihn ohnehin wie einen Heiligen verehrt.

Hoffentlich ist Corona bald vorbei, wir ehemaligen Sturm-Spieler würden gerne wieder mit ihm Essen gehen und über alte Zeiten plaudern. Ich freue mich schon jetzt darauf. Bis dahin: Alles Gute zum 80er, Trainer!