Ein sichtbares Zeichen, welch Unmenschlichkeit eine Grenze darstellen kann, hatte bis zu ihrem Fall am 9. November 1989 mehr als 28 Jahre bestand. Die Berliner-Mauer war ein sichtbares Symbol der Spaltung der Welt, der Ausdruck einer globalen Konfrontation zweier ideologisch und wirtschaftlich verfeindeter Machtblöcke. Seitdem gehört es zum guten Ton eines jeden hochrangigen Politikers, zum Jahrestag dieses historischen Datums den Traum einer Welt ohne Mauern in Worte zu kleiden. Diese Vision einer Welt ohne Grenzen, in der sich alle Menschen frei bewegen können, ist heute, 32 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, immer noch Fiktion.
Der 1993 in die beschauliche 2400-Seelen-Gemeinde Rietz hineingeborene Journalist und Autor Fabian Sommavilla hat in seinem neuesten Werk über die bizarre Willkür von Grenzen geschrieben und unglaubliche, großteils auch unbekannte Geschichten gesammelt, wie diese von Menschen kurios, albern und manchmal auch unfassbar bescheuert gezogenen Trennungslinien entstanden sind.
Kindliches Interesse führte zum Berufserfolg
Sommavilla entwickelte schon in frühester Kindheit großes Interesse an nationalen Trennungslinien und deren oft nicht sofort nachvollziehbaren Ziehungen auf dem Globus. Diese kindliche Neugier führte ihn dann nach Absolvierung des Studiums der Politikwissenschaften in Innsbruck weiter nach Den Haag und London zum Studium von „Crisis and Security Management“ sowie „Geopolitics, Territory and Security“. Seit drei Jahren arbeitet er in Wien als Redakteur bei einer bundesweiten Tageszeitung.
Vor Kurzem erschien im Katapult Verlag sein spannendes, lesenswertes und lehrreiches Buch „55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn“. Auf 256 Seiten werden mitunter folgende Fragen erörtert: Warum löste eine Pappel fast einen Krieg aus? Wieso erlebte Samoa den 30. Dezember 2011 nicht? Warum ist ein winziger Fels im Atlantik für Britannien wichtig? Welche geteilten Inseln gibt es auf der Welt? Wo beendete der Klimawandel einen Grenzstreit? Und welche bescheuerten Nachbarn ziehen die Grenze bis in den Himmel?
Ein Rap-Song, exklusiv zum Buch
Die in London lebende und aus dem Ötztal stammende Rapperin Nenda widmete ihren zweiten Song namens „Borders“ inklusive eines aufwendigen Musik-Videos einem Kapitel des Buches, in dem ein modernes Märchen sich als purer Kolonialismus entpuppt.
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