Nach knapp zwei Jahren ist die Sanierung der Grazer Synagoge abgeschlossen: Eine Beschattungsanlage und ein neues (umweltfreundliches) Klimasystem sollen im Sakralbau nun für ein angenehmeres Raumklima sorgen.
Im April 2019 wurden Studien zur Verbesserung des Raumklimas in der Grazer Synagoge in Auftrag gegeben - nun wurden die Arbeiten fertiggestellt. Im August 2019 wurde mit den Arbeiten zur Klimatisierung begonnen. Durch die Erzeugung eines "Kaltluftsees" im Sakralraum wird nicht das gesamte Raumvolumen gekühlt, sondern nur der Bereich, in dem sich Personen befinden. Die erwärmte Luft steigt nach oben und kann über die Lüftungsöffnung im Dach natürlich entweichen. Im Rahmen der Arbeiten entwarf man auch ein neues Farbkonzept für die Sakralräume.
Die zwölf Völker Israels ...
„Die umfassende Sanierung und Adaptierung dieser Synagoge ist ein bewusstes Bekenntnis von Stadt und Land zur Gegenwart ihrer jüdischen Gemeinde und Fundament für deren Zukunft", betonte Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz. Die architektonische und künstlerische Begleitung des Projektes oblag Architekt Christian Andexer. In der zweiten Bauphase wurden an den inneren Glasflächen motorbetriebene Beschattungssysteme montiert, die sich je nach Sonnenstand öffnen oder schließen. Der architektonische Entwurf basiert auf den zwölf Hauptfeldern der Kuppel - ein Symbol für die zwölf Völker Israels. Weitere Beschattungsanlagen wurden in den vertikalen Fensterkastenelementen des Versammlungsraumes sowie im Foyer des Obergeschoßes eingebaut.
Finanzierung durch Land und Stadt
„Im Zuge der Wiedererrichtung der Synagoge im Jahr 2000 hat sich das jüdische Leben in Graz bemerkenswert entwickelt. Mit dem Abschluss der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen setzen Stadt und Land ein sichtbares Zeichen für die Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde“, freut sich der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Finanziert wurden die Maßnahmen von der Stadt Graz und dem Land Steiermark. „Die Jüdische Gemeinde Graz leistet einen großen Beitrag für die kulturelle Vielfalt und den interreligiösen Diskurs in unserem Land. Für jede Gemeinschaft ist ein gemeinsamer Treffpunkt, ein geistiges Zentrum, von wesentlicher Bedeutung. Als Land Steiermark haben wir deshalb die notwendigen Baumaßnahmen an der Synagoge unterstützt, damit diese auch weiterhin ein belebter Ort des Zusammentreffens sein kann", erklärte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
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