Das große Interview

Hatten Sie Angst zu sterben, Herr Haimbuchner?

Oberösterreich
18.04.2021 06:00

Acht Tage lag Oberösterreichs FPÖ-Chef im März nach einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation und musste künstlich beatmet werden. Kommende Woche will er sein schrittweises politisches Comeback bekannt geben. Mit der „Krone“ sprach Manfred Haimbuchner (42) über intensive Erfahrungen, Fehleinschätzungen und seinen langen Kampf zurück ins Leben.

Naturteich mit Fröschen und Ringelnattern, an die dreißig Mostobstbäume, ein blauer Rasenmäher-Traktor. Manfred Haimbuchner steht vor dem Einfamilienhaus gegenüber seinem Elternhaus in Steinhaus bei Wels und winkt schon von Weitem. Er hat zwölf Kilo abgenommen.
Im Haus hat Ehefrau Annette den Tisch mit Hirsch-Porzellan gedeckt, die Kerzenständer sind mit Federn verziert, man sitzt auf grauen Schaffellen. „Ich bin leidenschaftlicher Jäger“, erklärt Haimbuchner, er hat aber keinen Jagdhund, sondern zwei Stubentiger namens Pranco und Pedro, die ihm während unseres zweistündigen Gesprächs immer wieder um die Beine streichen. Es ist Freitagmorgen, exakt 15 Tage nachdem der Politiker aus dem Uni-Klinikum Linz nach Hause entlassen wurde.

„Krone“: Herr Haimbuchner, wie geht es Ihnen nach Ihrer Corona-Erkrankung?
Manfred Haimbuchner: Persönlich geht es mir sehr gut, weil ich wieder bei meiner Familie sein kann. Das hat am meisten geschmerzt, als ich aus dem Tiefschlaf aufgewacht bin: Dass ich allein war. Dass meine Frau und mein Sohn und meine Eltern nicht da sein konnten. Körperlich geht es jeden Tag besser. Ich habe keine Probleme mehr mit der Lunge, aber meine Kondition lässt noch zu wünschen übrig. Ich muss mich zurückkämpfen, aber meine Ärzte gehen davon aus, dass ich wieder zu hundert Prozent genesen werde.

Wo zeigt sich die fehlende Kondition?
Zu uns kommt in der Früh der Bäcker. Wenn ich über die Stiegen hinunterlaufe, um was zu kaufen, und die Stiegen wieder rauf, dann, muss ich ehrlich gestehen, bin ich fertig. Beim Spazierengehen merke ich es nicht, und auch tagsüber fühle ich mich nicht schwach. Aber diese ausdauernde Kraft und Kondition, die habe ich einfach nicht mehr.

Wieviel Zeit geben Sie sich für Ihre Genesung?
Ich bin unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Man kann nicht sagen, ob ich in sechs Wochen wieder voll leistungsfähig sein werde, oder in zwei oder in drei Monaten. Deshalb werde ich viel Geduld brauchen.

Gehen wir kurz zurück in den März. Da fand in Ihrer Heimatgemeinde eine Storchenfeier statt, der Sie ja auch einen Besuch abgestattet haben. Sie hat jetzt ein juristisches Nachspiel. Gegen 17 Personen ist ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet worden. Gegen Sie auch?
Ja, es gibt ein Verfahren und ja, es war eine Verwaltungsübertretung und ja, ich werde jede Strafe bezahlen - natürlich aus meiner privaten Tasche. Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass sich bei diesem Verordnungsdschungel wirklich keiner mehr auskennt, dabei bin ich Jurist. Und ich muss auch ehrlich gestehen, ich habe in diesem Moment, in dem ich den frischgebackenen Eltern mein Geschenk überreicht habe, nicht daran gedacht, dass hier etwas vor sich geht, das nicht dem Gesetz entspricht. Ich habe mich einfach für die Mutter und den Vater gefreut und ihnen zur Geburt ihres Kindes gratuliert.

Es wurde dann vermutet, Sie hätten sich bei dieser Feier mit Corona angesteckt. Stimmt das?
Ich war insgesamt rund eine halbe Stunde anwesend, hauptsächlich im Garten, einmal kurz auch in der Garage. Das Storchenfest steht aber mit meinem Aufenthalt in der Intensivstation in keinem Zusammenhang. Alle Teilnehmer sind negativ getestet worden, es gab keinen Cluster. Ich wurde auch am Vortag negativ getestet, generell habe ich mich vier Mal pro Woche testen lassen. Insofern nehme ich das wie bei einer Gamsjagd. Man kann einmal stolpern, es kann einem der Hut herunterfallen. Dann heißt es: Aufstehen, Hut wieder aufsetzen und weiter geht’s.

Aber war's ein Fehler, dort keine Maske zu tragen?
Das war formalrechtlich sicherlich ein Fehler.

Wo haben Sie sich dann angesteckt?
Ich habe eine ziemlich detaillierte Ahnung. Das war in meinem beruflichen Umfeld. Aufgrund des gesamten Contact Tracings, das bei mir aufgrund meines Outlook-Kalenders, aufgrund der gesamten Termine detailliert nachverfolgt werden kann, gibt es nur eine einzige nachgewiesene Infektion und Ansteckung. Und die meiner Frau und meines Sohnes, aber sie hatten beide keine Symptome.

Seine Frau steht hinter ihm in der offenen Küche, sie hat Tränen in den Augen. „Sogar in der Krippe haben Journalisten angerufen und wollten wissen, ob Otto die anderen Kinder angesteckt hat“, erzählt sie. Einige wünschten ihrem Mann den Tod, aber viel mehr Menschen wünschten ihm Glück. Die Familie ließ eine Nachrichtensperre verhängen. Der Druck sei nicht mehr auszuhalten gewesen, sagt Anette Haimbuchner.

Wann wussten Sie, dass Sie krank sind?
Ich habe das viel zu spät realisiert. Ich war ja in meinem Berufsleben noch keine drei Tage im Krankenstand. Und ich hätte mir das nie vorstellen können, dass ich einmal auf der Intensivstation landen würde. Meine Symptome waren wie bei einem grippalen Infekt. Ich war halt ein bisschen antriebslos und dachte mir, das wird wieder vergehen. Das Erschreckende ist, dass ich meine persönliche schwierige Situation gar nicht so wahrgenommen habe. Das Sauerstoffmessgerät hat dann angezeigt, wie es um mich steht. Mein Arzt meinte, sofort ins Krankenhaus, und hat mir einen Transport vom Roten Kreuz bestellt.

Welche Erinnerungen haben Sie ans Krankenhaus?
Es wurde dort ein Lungenröntgen und ein CT gemacht und man sagte mir, dass man vorsichtshalber ein Intensivbett für mich bereitgemacht habe. Auf den Bildern war auch für einen Laien erkennbar, in welch katastrophalem Zustand ich war. Corona hat bei mir zu einer bakteriellen Superinfektion geführt. Ich habe meiner Frau noch mitgeteilt, dass sie mich auf die Intensivstation verlegen. Danach verschwimmt alles. Ich habe erfahren, dass ich 16 Stunden täglich am Bauch, acht Stunden am Rücken gelegen bin, das geschieht zur Entlastung der Lunge. Die erste Erinnerung nach der Intubation ist, dass eine Ärztin in voller Astronautenmontur neben mir saß und den Intubationsschlauch herausgezogen hat. Sie sagte: „Grüß Gott, Herr Dr. Haimbuchner. Sie haben jetzt einige Tage geschlafen. Wie geht es Ihnen? Was kann ich für Sie tun?“ Sie war sehr nett und freundlich.

Was ist da durch Ihren Kopf gegangen?
Ich wusste gar nicht, wo ich bin. Psychisch ist es mir dann zwei Tage wirklich ganz schlecht gegangen. Ich habe mich gefühlt, als würde ich auf dem Kopf stehen. Einmal haben sie einen Akutpatienten zu mir ins Zimmer gebracht. Ich sah nur Schläuche und hörte die Sauggeräusche der Beatmungsmaschine. Da stellten sie mir einen Paravent neben das Bett, damit ich mir das nicht anschauen muss. Aber mir hat es nichts gemacht. Ich war ein Traumapatient. Und habe auch die Hilfe, die mir angeboten wurde, in Anspruch genommen und bin sehr dankbar dafür. Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, wo der Nebel abzog und das Licht gekommen ist…

Hatten Sie Angst zu sterben?
Ich war in Lebensgefahr, aber das Tröstliche, wenn man so will, ist, dass man das selber gar nicht mehr realisiert. Im Nachhinein, wenn man sich die Sterbe-Zahlen der Intensivpatienten ansieht, macht das natürlich sehr nachdenklich. Es war wirklich knapp. Und deshalb bin ich der Kepler Universitätsklinik sehr dankbar, denn ich habe diese Krankheit überlebt.

Was macht der Gedanke an den Tod mit Ihnen?
Er macht dir bewusst, dass es sehr schnell gehen kann. Dass so etwas in Momenten passiert, in denen du nicht damit rechnest. Plötzlich liegst du da, an Maschinen angeschlossen und du siehst die Schläuche und fühlst dich, als würdest du im Herbst des Lebens auf den Frühling zurückblicken. Ich muss sagen, was die Ärzte und die Pfleger und Pflegerinnen auf der Intensivstation leisten, ist eigentlich fast unvorstellbar. Ich sehe die großen Söhne und Töchter jetzt mit anderen Augen. Weil ich sie auf der Intensivstation kennengelernt habe.

Sie singen die Bundeshymne jetzt mit den Töchtern?
Ich bin kein recht guter Sänger, insofern nein. Aber ich denke die Töchter mit, ja.

Was hat Ihnen am meisten geholfen, um wieder auf die Beine zu kommen?
Meine Werte haben sich nach dem Aufwachen dramatisch verbessert. Aber es gab auch viele Ärzte, die mir Mut gemacht haben. „Sie machen das schon, Herr Haimbuchner!“ Das habe ich oft gehört. Die erste Übung war, mich unter größter Anstrengung aufzusetzen. Beide Beine auf den Boden zu platzieren. Ich schildere nicht die Details, das möchten Sie nicht wissen, da ist es mir wirklich nicht gut gegangen. Als ich mich dann Tage später das erste Mal rasiert hab und mich im Spiegel sah, war ich entsetzt und dachte: Na, du schaust vielleicht schlecht aus!

Hat die Krankheit Sie als Mensch verändert?
Sicher. Wenn man so einen Grenzgang erlebt, sieht man, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Familie, meine Frau und mein Sohn, meine Eltern, meine Freunde. Ich habe Hunderte Zuschriften bekommen, und Tausende Nachrichten in den sozialen Medien. Mein Vater, der ab 1979 ja 24 Jahre lang Bürgermeister war, meinte: „Wenn in Zeiten wie diesen so viele zu dir stehen, dann kannst du auch im politischen Leben nicht so viel falsch gemacht haben.“ Ich habe auch viele persönliche Briefe bekommen von Mitbewerbern, die weit entfernt von der Freiheitlichen Partei sind, vom Herrn Landeshauptmann, das hat mich wirklich tief beeindruckt und berührt.

Apropos FPÖ. Sie hat offensichtlich ein Problem mit Corona. Viele FPÖ-Abgeordneten tragen keine Maske im Parlament, der Klubobmann geht auf Corona-Demos. Ist das noch Ihre Partei?
Also erstens einmal bin ich Obmann der FPÖ Oberösterreich.

Und stellvertretender Bundesparteiobmann.
Ja, das ist schon klar. Aber die einen sind so und die anderen sind so. Schauen Sie sich Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil in der SPÖ an. Die sind auch nicht immer einer Meinung. Und in der ÖVP gibt es auch längst keine stringenten Meinungen mehr. Ich freue mich, dass wir lebhafte Diskussionen haben. Und ich erinnere Sie an Ihr Impressum. Die „Krone“ spiegelt die Vielfalt der Meinungen des Herausgebers und der Redakteure wider.

Heißt das, in der FPÖ haben auch Corona-Skeptiker Platz?
Was ist ein Corona-Skeptiker? Es gibt Hunderttausende Menschen in dem Land, die sich massive Sorgen machen, die mit dem Pandemiemanagement der Regierung unzufrieden sind und die einfach andere Meinungen vertreten. Und da sage ich ganz offen: Toleranz ist, dass theoretisch auch einmal wer anderer recht haben kann. Ich frage mich: Wo ist die Toleranz in diesen Zeiten insgesamt geblieben? Es gibt keine Toleranz mehr, es gibt nur mehr Ausgangsverbote, Strafen, Lockdown. Wer sich dazu kritisch äußert, wird in die Ecke gestellt.

Ist es in Ihren Augen okay, dass man im Parlament keine Maske trägt, obwohl der Nationalratspräsident alle dazu aufgefordert hat?
Ich bin der Meinung, man sollte bei gewissen Dingen eine Allparteieneinigung finden. Ich war bei diesen Debatten nicht dabei. Man hat ja recht viel in Glastrennwände investiert. Und es gibt auch Abgeordnete der FPÖ, die sehr wohl Masken im Parlament tragen. Ich kann nur sagen, in meinem Bundesland wird das durchgehend mitgetragen. Selbst wenn einige Mandatare, auch von anderen Fraktionen, eine abweichende Meinung dazu haben.

Und ist es okay, wenn Herbert Kickl auf Corona-Demos auftritt?
Das ist seine eigene Entscheidung. Alle meine Stellungnahmen zum Thema Corona sind eindeutig. Und ehrlich gesagt, ich beschäftige mich nicht damit, was andere wie kommentieren. Mir gefällt das Zitat von Immanuel Kant, der gesagt hat, der Mensch ist aus krummem Holz geschnitzt und man kann nichts Gerades draus zimmern. Und ich bin halt auch aus krummem Holz gemacht. Und zwar aus der Hainbuche, „Hoabuachn“, wie wir in Oberösterreich sagen. Beim Namen meines Großvaters haben sie sich einmal verschrieben, seither ist ein „m“ drin. - Lacht.

Das heißt, Sie führen diese Auseinandersetzung mit der Bundespartei gar nicht?
Ich bin verantwortlich für meine eigene Landesgruppe, da gibt es eine klare Linie. Abgesehen davon haben wir größere Probleme, als über Masken zu diskutieren. Die Menschen haben ganz andere Alltagssorgen. Sie wollen wissen, wie sie ihre Existenz sichern können.

Wo im Spektrum der FPÖ stehen Sie?
Ich bin sicher Teil des rechtsliberalen Flügels. Und ich stehe dem Obmann, Norbert Hofer, selbstverständlich loyal gegenüber.

Er hat Maskenverweigerung als „Selbstüberhöhung über andere Menschen“ bezeichnet. Stimmen Sie dem zu?
Ja, die Leute müssen ja, wenn sie einkaufen gehen, auch Maske tragen. Die verstehen deshalb diese Diskussion nicht. Aber wie gesagt, ich beschäftige mich mit diesen Kinkerlitzchen nicht mehr.

Kicklitzchen?
Kinkerlitzchen, nicht Kicklitzchen. - Lacht.

Ist Norbert Hofer der richtige Chef?
Ja. Er hat im Bundespräsidentschaftswahlkampf gezeigt, wie viel Zustimmung ein Freiheitlicher unter besonderen Umständen erhalten kann. Ich halte dieses Herumgesäge für absolut unanständig. Der Obmann verdient größte Loyalität. Und die hat er von mir, solange er Obmann sein will.

Es wird immer wieder spekuliert, dass Sie die Partei übernehmen sollen. Schließen Sie das nach wie vor aus?
Ich bin FPÖ-Chef in Oberösterreich, das ist die größte Ehre, die man in der FPÖ haben kann. Ich sage seit über zehn Jahren, dass ich in diesem Bundesland bleibe. Ich habe mein Versprechen immer eingehalten und werde das auch in Zukunft tun.

Soll Norbert Hofer gegen Alexander Van der Bellen antreten?
Das muss er selber entscheiden. Wir wissen ja noch nicht, ob Van der Bellen noch einmal antritt. Das werden dann die Gremien und auch Norbert Hofer selbst entscheiden. Ich würde mir jedenfalls einen Bundespräsidenten Hofer wünschen. Auch, wenn ich den derzeitigen Präsidenten durchaus schätze.

Haimbuchner holt jetzt seine Gummistiefel, schlüpft in einen khakifarbenen Anorak und setzt sich den Jagdhut auf. Wir gehen eine Runde im Garten. „So halte ich mich fit“, erzählt der Politiker. „Durch Haus- und Gartenarbeit, und auf meinem Rasenmäher-Traktor. Damit erspare ich mir die Post-Covid-Physiotherapie.“

Fühlen Sie sich manchmal wie im zweiten Leben?
Ja, ich bin dankbar, dass mir dieses zweite Leben geschenkt worden ist. Es ist aber kein ganz anderes Leben, denn ich war ja mit meinem Leben vorher sehr zufrieden, ein glücklicher, grundsätzlich zufriedener Mensch. Wenn man so eine schwere Krankheit hinter sich gebracht hat, fragt man aber nicht nur, warum hat es mich getroffen? Sondern es geht, um mit Viktor Frankl zu sprechen, auch um das „wozu“.

Und wozu war die Krankheit gut?
Das „Wozu“ ist mir bei sehr präsent. Daraus lerne ich und habe auch schon gelernt. Ich werde Zeitfresser nicht mehr in mein Leben lassen. Ich will nicht mehr in die Situation kommen, keine Zeit mehr für meine Frau zu haben oder dafür, mit dem Buben geschwind einmal die Eisenbahn aufzustellen. Denn aus dieser Zeit schöpft man Kraft. Sie ist das Essenzielle im Leben.

Planen Sie jetzt Ihr Comeback?
Ich werde das Mitte der Woche entscheiden, werde dann meine Partei davon in Kenntnis setzen, dann die Öffentlichkeit - und vorher noch den Herrn Landeshauptmann, das gehört sich ja so als Koalitionspartner in einer Regierung. Was ich aber jetzt schon sagen kann: Es werden keine 100-Stunden-Wochen sein, sondern ein schrittweises Hochfahren. Ich befolge den ärztlichen Rat, es langsam anzugehen. Dennoch fühle ich mich imstande, meine fachlichen und politischen Agenden auszuführen. Ich weiß aber auch, was noch nicht möglich ist, was zu belastend wäre.

Sie haben viel abgenommen, passt noch ein Anzug?
Nur die alten von früher. Ich habe mir in unserem ersten Urlaub in Südtirol einen schönen dunklen Anzug gekauft, da habe ich zuletzt schon die Knöpfe gesprengt. Der passt jetzt. Es haben sich übrigens einige Kollegen aus der Politik gemeldet und gemeint, sie könnten mir fünf bis zehn Kilo schenken. Ich nenne jetzt keine Namen. - Lacht.

Als Sie vor 15 Tagen nach Hause gekommen sind, was war da das Schönste?
Das war der Gründonnerstag und ich hatte beim Heimkehren plötzlich so einen Gusto auf ein Glas Grünen Veltliner vom Zottl. Wir sind alle auf der Terrasse gesessen, meine Frau, mein Sohn, die Eltern sind gekommen und waren so glücklich, dass es dem Buam wieder gut geht. Dabei habe ich wirklich noch schlecht ausgesehen. Als ich die Säure des Weines auf der Zunge gespürt habe, war das wie ein Nachhausekommen. Am Karfreitag habe ich dann alle Katzenkisterl geputzt. Ich mache gerne diese Hausarbeiten. Geschirrspüler einräumen, staubsaugen, Holz zerkleinern, kärchern. Meine Frau sagt, ich bin ein kleiner Monk. Aber für mich ist das eine nicht stationäre Post-Covid-Physiotherapie.

Was werden Sie in zehn Jahren über diese Episode in Ihrem Leben sagen?
Gut, dass ich es überlebt habe. Und danach nur noch nach vorne geschaut. Das Herumsudern in der Vergangenheit bringt überhaupt nichts. Sich Sorgen zu machen über die Zukunft auch nicht. Wichtig ist der Moment, denn dieser Moment ist das ganze Leben.

Zur Person: Ein Jäger und Katzenliebhaber
Manfred Haimbuchner ist, obwohl erst 42, schon FPÖ-„Urgestein“: Seit beinahe zehn Jahren Vizechef der Bundespartei, fast zwölf Jahre Regierungsmitglied im Land Oberösterreich, seit 2015 als Vize-Landeshauptmann dort für Wohnbau, Naturschutz und Familienpolitik zuständig. Seit 15. Mai 2015 ist er mit Annette verheiratet, am 19. Jänner 2018 kam Sohn Otto zur Welt. Ihr Haus in Steinhaus bei Wels teilen sie mit zwei Katzen, doch für einen Hund fehlt dem Jäger leider die Zeit. Er sitzt ja oft und gern auch auf dem Rasenmäher-Traktor.

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