Die Aussagen der Mühlviertlerin sind glaubhaft, ihr Ex-Freund ist in Haft. Was bei Gericht herauskommt, traut sich niemand zu sagen, da Aussage gegen Aussage steht und keine Verletzungen gefunden wurden.
Jedes Jahr werden in Oberösterreich etwa 500 Sex-Übergriffe angezeigt. Von der brutalen Vergewaltigung bis zum "harmlosen" Exhibitionisten. Da die Taten meist im Famlien- oder Bekanntenkreis passieren, ist die Aufklärungsquote mit 83 Prozent hoch.
Anonymität lässt Opfer ihr Schweigen brechen
"Die Opfer trauen sich jetzt, sich zu melden, da es anonyme Anlaufstellen gibt. Vor zehn, 15 Jahren war das noch anders. Da wurde mehr geschwiegen, um keine Schande über die Familie zu bringen", sagt Franz Grünbart, Leiter des Opferschutzvereins "Weißer Ring" und Polizist in Eberschwang.
Beim österreichweiten Opfernotruf (Telefonnummer 0810/955-065) läutet jeden Tag 40-mal das Telefon. Die 66 Mitarbeiter vom "Weißen Ring" in Oberösterreich haben genug zu tun. Leider sind gerade bei Anzeigen wegen Sexualdelikten auch Falschmeldungen dabei. "Das ist für echte Opfer ein Schlag ins Gesicht", so Grünbart.
von Markus Schütz, "OÖ Krone"
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