Rauriser Literaturtage

Bekenntnisse von Starautor Michael Köhlmeier

Salzburg
11.04.2021 19:30

Auch der größte Schriftsteller hat einmal klein angefangen - und wusste nicht, mit welchen Worten er den ersten Roman beginnen sollte. Zum Abschluss der 50. Rauriser Literaturtage gab Michael Köhlmeier in einer Lesung viel Persönliches preis. Der 1974 überreichte Förderpreis habe ihn motiviert, das Schreiben zum Beruf zu machen.

Die Leseproben gerieten fast ein wenig zum Beiwerk, als Michael Köhlmeier am Samstagabend als einer der letzten Gäste der Rauriser Literaturtage an der Reihe war. Denn der aus Vorarlberg zugeschaltete Starautor überraschte im Gespräch mit Literaturhaus-Chef Tomas Friedmann mit zum Teil sehr persönlichen Bekenntnissen. So habe ihn der 1974 in Rauris erhaltene Förderpreis für sein Roman-Debüt „Der Peverl Toni und seine abenteuerliche Reise durch meinen Kopf“ erst so richtig motiviert, das Schreiben zum Beruf zu machen. „Da habe ich mir das erste Mal gedacht, das Leben als freier Schriftsteller könnte auch ohne einen zusätzlichen Brotberuf wie Lehrer möglich sein. Insofern hatte der Förderpreis für mich größere Bedeutung als der 1983 gewonnene Hauptpreis“, verriet Köhlmeier.

Heute ist er einer der berühmtesten deutschsprachigen Schriftsteller, doch auch Michael Köhlmeier hat einmal mit Selbstzweifeln begonnen. „Am ersten Roman habe ich fünf oder sechs Jahre lang geschrieben, bis alles zusammengepasst hat. Es war der klassische Anfängerfehler. Ich wollte alles in meinem Kopf gleich in das erste Buch hineinpacken“, gesteht der Erfolgsautor. Die berühmten ersten Worte des Werks („Aus. Vorbei.“) stammen übrigens gar nicht von Köhlmeier selbst. Mangels eigener Idee meinte er zur damaligen Partnerin und heutigen Ehefrau: „Du sagst mir jetzt die Anfangsworte und ganz egal, ob es passt oder nicht, ich werde sie nehmen.“

Thomas Manhart
Thomas Manhart
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