Putin testet Waffen

Russen rüsten am Nordpol auf – USA beunruhigt

Ausland
07.04.2021 17:27

Russland rüstet mächtig auf und zeigt verstärkt militärische Präsenz - besonders in der Arktis. Neben neuen militärischen Stützpunkte und Häfen sowie der Renovierung von alten Sowjet-Flugplätzen versetzen vor allem die Waffentests am Nordpol die USA in Alarmbereitschaft. Für besondere Aufmerksamkeit sorgt ein neuer Torpedo, der als „Superwaffe“ gehandelt wird ...

Die russische Marine hatte Ende März mit atomar betriebenen U-Booten bei einer Übung meterdickes Eis in der Arktis durchbrochen - und damit Präsenz in der Region demonstriert. „Russland renoviert Flugplätze und Radaranlagen aus der Sowjet-Ära, baut neue Häfen und Such- und Rettungszentren“, zitierte der US-Sender CNN am Montag Pentagon-Sprecher Thomas Campbell in einem Bericht.

Zudem baue Russland seine Flotte von nuklear und konventionell betriebenen Eisbrechern aus und stärke die Fähigkeiten zur Abwehr von Angriffen und zur Gebietsverteidigung über wichtige Teile der Arktis.

Spezieller Tarn-Torpedo erprobt
Besondere Aufmerksamkeit zieht nun ein besonderer Torpedotyp mit dem Namen „Poseidon“ auf sich, der bereits 2019 entwickelt wurde und derzeit getestet wird. Der speziell getarnte Torpedo wird von einem Nuklearreaktor angetrieben und könnte im Ernstfall auf dem Meeresgrund unter Verteidigungslinien von Küstenstaaten hindurchtauchen können. Russlands Staatschef Wladimir Putin lasse sich von Verteidigungsminister Sergei Shoigu über den Verlauf der Tests informieren, heißt es in russichen Staatsmedien.

USA: „Wir beobachten das sehr genau“
„Natürlich beobachten wir das sehr genau“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag bei einer Pressekonferenz. Eine Reporterin hatte ihn gefragt, wie besorgt das Verteidigungsministerium angesichts von Berichten über Waffentests und Satellitenaufnahmen von neuen Stützpunkten Russlands sei.

„Niemand hat ein Interesse daran, dass die Arktis militarisiert wird“, sagte Kirby. Die USA hätten nationale Sicherheitsinteressen in der Arktis - die Region sei entscheidend für die Landesverteidigung und „potenzieller strategischer Korridor“ zwischen dem Indo-Pazifik, Europa und den Vereinigten Staaten.

Bodenschätze und Schifffahrtsroute
Die Arktis ist für alle angrenzenden Staaten von strategischer Bedeutung und das nicht nur aus militärischer Sicht. Dort werden gewaltige Mengen an Öl und Gas vermutet. Wegen der wertvollen Bodenschätze gibt es immer wieder territoriale Streitigkeiten. Außerdem könnte Putin versuchen, Russlands Nordküste, die durch den Klimawandel zunehmend eisfreier wird, als neue Schifffahrtsroute zwischen Asien und Europa etablieren.

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