Corona stört Lieferung

Wochen warten auf ein Kinderfahrrad

Österreich
31.03.2021 06:04

Derzeit herrscht eine große Nachfrage nach Fahrrädern. Viele wollen sich vor Ostern ihr passendes Rad besorgen. Dazu kommt ein weltweiter Fahrradboom, die Hersteller kommen kaum mit dem Produzieren nach. Daher kommt es öfter zu Lieferverzögerungen.

Wer sich derzeit um ein passendes Rad umsieht, wird mitunter vertröstet. Bei vielen Modellen haben Hersteller mit Lieferengpässen zu kämpfen, vor allem Rahmen, Gabeln und Gangschaltungen sind schwierig zu bekommen. Corona hat die Lieferketten ordentlich durcheinandergewirbelt: Während Fahrradhersteller beispielsweise früher auf ein Schaltwerk aus Asien 90 Tage warten mussten, sind es nun ganze 600 Tage.

Starke Nachfrage nach Rädern seit Pandemie
Die langen Wartezeiten auf Bikes haben aber nicht nur Lieferprobleme als Grund, seit Beginn der Pandemie ist die Nachfrage nach Fahrrädern in die Höhe geschnellt. Heuer gibt es ein geschätztes Plus von 8 Prozent an verkauften Rädern, der Umsatz stieg um zwölf Prozent, einer der wenigen Lichtblicke für den Sporthandel, der im Pandemiejahr elf Prozent seines Umsatzes verlor. Laut internationalen Studien hat auch die Mobilität am Fahrrad massiv zugenommen. In der Bundeshauptstadt Wien etwa stieg der Radverkehr 2020 um zwölf Prozent an.

Wegen geschlossener Sportstätten steigen viele gerne in die Pedale, auch Öffis kann man so vermeiden. Zudem setzen die Österreicher dem Lockdown-verursachten Bewegungsmangel etwas entgegen. Das betrifft vor allem Kinder. Händler erzielen mit Fahrrädern für die Kleinen (bis 18 Zoll) in der Zeit bis Ostern bis zu 80 Prozent ihres Umsatzes.

Klosterneuburger Unternehmen Marktführer bei Kinderfahrrädern
Marktführer im Kindersegment ist die Klosterneuburger Firma Woom mit einem Anteil von über 30 Prozent. In der Krise lagen die Verkäufe sogar um bis zu 70 Prozent über den Planungen, die Umsätze stiegen im Schnitt um 85 Prozent jährlich in den vergangenen Jahren. Derzeit ist auch Woom von großen Lieferproblemen betroffen.

Rahmen kommen etwa aus Vietnam, Kambodscha und Bangladesch. Um weniger abhängig von asiatischen Firmen zu sein, holt man einen Teil der Produktion schon näher heran. So kommen nun Woom-Räder auch aus einer polnischen Fabrik. Dennoch können derzeit die Wartezeiten einige Wochen betragen. Ab April sollte sich die Lage aber wieder entspannen, ist Chef Guido Dohm zuversichtlich.

Trend zu Elektro-Rädern und Mountainbikes
Am Gesamtmarkt sind zudem gerade zwei Fahrradtypen stark im Wachsen: E-Bikes und Mountainbikes, wobei Letztere auch elektronisch beliebt sind – jedes zweite der rund 180.000 verkauften E-Bikes in Österreich ist ein Mountainbike. Bei E-Bikes hält der Boom schon länger an. Weil die elektronischen Räder verhältnismäßig teurer sind, steigen die Umsätze stärker als die Verkaufs-Stückzahlen. Bei Mountainbikes nimmt das Interesse ebenfalls zu, mittlerweile ist es ein Breitensport geworden. Das ruft auch immer mehr Mountainbike-Koordinatoren auf den Plan, die sich um die Sicherheit auf den Strecken kümmern.

Anja Richter & Peter Stadlmüller, Kronen Zeitung

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