„Sonnendeck“ und Co.

Sperre von Plätzen: Innsbrucker Politik im Streit

Archivbild

(Bild: Christof Birbaumer)

Wer dieser Tage bei schönem Wetter in Innsbruck am Marktplatz oder dem sogenannten „Sonnendeck“ am Innufer hinter der Universität vorbeispaziert, kennt das Bild: Sehr viele - hauptsächlich junge Leute - sitzen trotz Corona wie die „Legehennen“ beisammen. In der Politik wird der Ruf nach einer Sperre immer lauter...

„Mir fehlt jegliches Verständnis, dass Bürgermeister Georg Willi dem Highlife am Sonnendeck und Marktplatz tatenlos zusieht“, sagt etwa GR Mariella Lutz (ÖVP) zu den Szenen, die sich derzeit an den beiden Plätzen abspielen. Der Cluster, der im Studentenwohnheim Rössl in der Au entstanden ist, zeige, „wie dringend notwendig wirksame Maßnahmen gegen das zu dichte Zusammensitzen am Sonnendeck wären“.

„Sperre für zehn Tage!“
In dieselbe Kerbe schlägt GR Kurt Wallasch (FI): „Keine Abstände, kein Mund-Nasen-Schutz auf engstem Raum und das in einer Zeit, in der die Zahlen der Infektionen wiederum massiv steigen. Das ist unverantwortlich.“ Auch GR Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) ist das Treiben zu bunt. Ihm schweben etwa „eine sofortige zehntägige Sperre des Sonnendecks sowie wesentlich strengere Kontrollen beim Marktplatz“ vor, die bereits Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) als „letzte Konsequenz“ nannte.

„Derzeit nicht sinnvoll“
Gegen eine Sperre sprechen sich indes die Jugendorganisationen der SPÖ aus. Und auf Nachfrage der „Tiroler Krone“ betont Stadtchef Georg Willi (Grüne), dass eine Sperre „epidemiologisch keinen Sinn“ mache. Er spricht sich für „mehr Kontrollen der Polizei und der MÜG“ aus.