Zumindest „Worst Case“

Gastronomie fordert Perspektive mit Öffnungsdatum

Politik
22.03.2021 21:10

Die heimische Gastronomie ist seit mittlerweile fast fünf Monaten geschlossen und mit der Ausnahme Vorarlberg auch ohne Aussicht auf baldige Öffnung. Nach dem Corona-Gipfel der Bundesregierung fordert Gastro-Sprecher Mario Pulker nun aber zumindest „eine Perspektive mit einem Öffnungsdatum“. Wenigstens ein „Worst-Case-Szenario“ mit einem spätest möglichen Datum sollte feststehen - „das kann man schon von der Regierung verlangen“. 

Zunehmend Sorge bereitet den heimischen Gastronomen auch die Tatsache, dass beim Arbeitsmarktservice Mitarbeiter auf andere Berufe umgeschult werden. Die Behaltefrist laufe aus und Mitarbeiter in Kurzarbeit würden kündigen, weil sie keine Perspektive mehr in der Branche sähen.

„Sonst wird die Branche nicht überleben“
Laut Pulker seien auch weitere finanzielle Hilfen notwendig, „weil sonst wird das die Branche nicht überleben“. Der vergünstigte Mehrwertsteuersatz von fünf Prozent müsse auch nächstes Jahr noch gelten. Auch die Umsatzersätze müssten verlängert werden, auch für das 13. und 14. Gehalt. „Da liegt vieles im Detail noch verborgen“, warnt Pulker.

Datum ist „psychologisch wichtig“
Auch der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sprach sich nach den Gesprächen mit der Regierungsspitze für ein Datum bzw. zumindest einen Zeitraum für weitere Öffnungen aus. Das sei „psychologisch wichtig und mit Hochrechnungen der Impfzahlen wohl auch seriös durchrechenbar.“ Haslauers Kärntner Amtskollege Peter Kaiser (SPÖ) deutete kurz davor Ähnliches an. 

„Regierung verschenkt wertvolle Zeit“
Die Opposition reagierte mit Kritik auf die Pressekonferenz der Regierungsspitze, bei der eigentlich keine wesentlichen Neuigkeiten verkündet worden waren. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sprach von einem „spärlichen Ergebnis“. NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker sagte, dass die Regierung Entscheidungen zwar ankündige, diese aber nicht treffe: „Das ist das schlechteste Ergebnis, das erzielt werden kann.“ FPÖ-Obmann Norbert Hofer kritisierte, dass der Versuch einer Lösungsfindung schon nach wenigen Stunden aufgegeben wurde. „Dadurch verschenkt die Regierung wertvolle Zeit in der Pandemiebekämpfung.“

WKÖ-Präsident Harald Mahrer und WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf forderten erneut eine Perspektive für die geschlossenen Betriebe. Das Beispiel Vorarlberg zeige, dass „eine schrittweise Rückkehr zur Normalität bei sorgfältiger und konsequenter Nutzung der vorhandenen Werkzeuge wie regelmäßiges Testen, FFP2-Masken und Sicherheitskonzepte der Betriebe möglich“ sei, sagte Mahrer.

Einig waren sich die Landeshauptleute aus dem Osten, Johanna Mikl-Leitner (NÖ, ÖVP), Michael Ludwig (Wien, SPÖ) und Hans Peter Doskozil (Burgenland, SPÖ) - alle drei wollten kontrolliert weiter öffnen.

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