Rabitsch hört auf:

Zwischen Neustart und leisem Abschied

Stephan Rabitsch blickt auf viele Highlights zurück - etwa die Rennen unterm Uhrturm.

(Bild: Sepp Pail)

Startschuss in die neue Rad-Saison! Mit den Straßenrennen der Bundesliga in Leonding sowie dem Mountainbike-Ligaauftakt in Langenlois beginnt am Sonntag in Österreich wieder der Kampf um die Sekunden. Während es für den Großteil des heimischen Trosses der Auftakt in eine Saison mit hoffentlich vielen Veranstaltungen ist, nimmt ein steirischer Top-Rad-Athlet am Wochenende leise Abschied. Stephan Rabitsch (Felbermayr Wels) wird ein letztes Mal fahren. Der Steirer sattelte vom Rennrad berufsbedingt auf Skier um.

„Wenn ich in den Rückspiegel schaue, dann bin ich stolz“, grinst Stephan Rabitsch. Das 29-jährige Rad-Ass hat in Österreich als Fahrer fast alles erreicht. Und dennoch hängt er sein Rennrad mit dem Bundesliga-Auftakt in Leonding an den Nagel.

Beruflich ist Rabitsch nun für die Skifirma Kästle unterwegs.

(Bild: Stephan Rabitsch)

„Ich habe viele schöne Momente erlebt, hatte bei der Tour of the Alps einmal das Bergtrikot, auch bei der Österreich-Rundfahrt einmal bis zum letzten Tag. Ich habe die Bundesliga gewonnen, dreimal die Oberösterreich-Rundfahrt. Da halte ich sogar den Rekord. Das nimmt mir keiner mehr“, so der Steirer, der dennoch am Sonntag einen Schlussstrich ziehen wird. „Ich bin ins Berufsleben eingestiegen. Ich arbeite für die Skifirma Kästle im Vertrieb, bin viel unterwegs“, so Rabitsch, der sich (zumindest) eine kleine Hintertür offen lässt: „Vielleicht fahre ich im Sommer noch ein, zwei Rennen. Aber nicht mehr so wie bisher.“

„Habe Verantwortung“
Auch die vielen Stürze in den letzten Monaten haben Rabitsch zu einem Umdenken bewogen: „Wenn du das siehst, beginnst du zu grübeln. Ich bin jetzt Vater, habe zwei kleine Kinder, habe Verantwortung. Du weißt am Ende immer, dass ein Unfall passieren kann...“ 

Eine große Abschiedsfeier hat Rabitsch (auch coronabedingt) nicht geplant. „Ich werde es still und leise genießen, am Ende zwei Bier trinken. Das war sonst tabu.“ Somit sind die Favoriten auf einen Bundesliga-Sieg andere. Vielleicht die ambitionierten Fahrer von WSA Graz. Daniel Auer zählt definitiv zu den ganz heißen Eisen. Ob auch  Shootingstar Valentin Götzinger (ebenfalls WSA Graz) starten kann, ist noch offen. Er war zuletzt bei der Istrien-Trophy krank...