Ausstellung in Imst

Städtische Galerie präsentiert Werke eines Lebens

Tirol
02.03.2021 18:00

Vom 5. März bis zum 24. April widmet die städtische Galerie Theodor von Hörmann in Imst der Wahl-Tiroler Künstlerin Dietlinde Bonnlander eine Ausstellung. Mit der Schau „Leben ist eine schöne Alternative“ werden nicht nur ihre Werke gezeigt, sondern die Geschichte ihres bewegten und tragischen Lebens erzählt.

So wie 14 Millionen andere Menschen musste die damals 14-jährige Dietlinde Bonnlander schlecht ausgerüstet und ohne ausreichende Verpflegung ihr Zuhause, einen Gutshof im vorpommerischen Fritzow, verlassen. Was ihr damals an Schrecklichem widerfuhr, hat sich in ihren Geist und ihre Seele bis heute, ins hohe Alter von 90 Jahren, unauslöschlich eingebrannt.

Schreckliche Erinnerungen einer Flüchtenden
Dietlinde Bonnlander erlebte auch den alliierten Angriff auf Swinemünde, das seither den Beinamen „Dresden des Nordens“ trägt, daraus teilt sie aus ihren Erinnerungen folgendes mit: „Nach dem Tieffliegerangriff, den mein Vater und ich in einem Kartoffelkeller überlebten, stand Swinemünde in Flammen. Wir machten uns in Richtung Stadt auf, da lagen schon nach einigen hundert Metern einzelne Körperteile und das Hab und Gut von anderen mit uns Geflüchteten. Unter all diesem Chaos sah ich dann auch noch ein totes Mädchen in meinem Alter, dem die Beine fehlten. Als ich nochmals hinsah, erkannte ich sie – sie stammte aus meinem Dorf“.

Ihr Lebensweg prägt ihre Kunst
Will man die Künstlerin Dietlinde Bonnlander verstehen, die 1977 in ihrer Wahlheimat Tirol zu malen begann, so ist es unerlässlich, das Wissen um ihre Vergangenheit und den beschrittenen Lebensweg genauso zu betrachten, wie die Kunst selbst. Bonnlander ist durch ihre signifikante Bildsprache, die ihren Ausdruck in kräftigen Farben und dynamischen Pinselstrichen findet, als Malerin weit über die Grenzen Tirols bekannt.

Hinter den Motiven der Künstlerin verbirgt sich mehr, als man auf den ersten Blick erahnen möchte. Die schwierigen Wege, die sie in ihrem Leben gehen musste, prägten nicht nur ihren Charakter, sondern auch maßgeblich ihre Bildsprache.

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