Museum Ferdinandeum

„Piazzetta & Rembrandt“: Barocke Grafiken im Fokus

Tirol
01.03.2021 17:00
Giovanni Battista Piazzetta zählt zu den wichtigsten Kunstschaffenden des Venezianer Rokoko. Die rund 60 Zeichnungen aus der Grafischen Sammlung der Tiroler Landesmuseen blieben der Öffentlichkeit bisher verborgen. Ergänzt wird die Präsentation mit Druckgrafiken von Rembrandt van Rijn, dem Meisters der Radierkunst.

Am 4. Oktober 1669 war der Venezianer Giovanni Battista Piazzetta 13 Jahre alt und befand sich bei seinem Vater Giacomo, einem Bildhauer in Ausbildung, bevor er Schüler der venezianischen Maler Silvestro Manaigo und Antonio Molinar wurde. Zwischenzeitlich, rund 1300 Kilometer entfernt, in Amsterdam, tat an diesem 4. Oktober 1669 ein damals schon weit über die Grenzen der Niederlande hinaus berühmter Maler, Rembrandt Harmeszoon van Rijn, völlig verarmt im 63. Lebensjahr seinen letzten Atemzug.

Vom Barock zum Rokoko
Zwei Menschenleben, zwei Künstlerseelen, die sich nie trafen und die doch eines vereint: Sie repräsentieren mit ihrem bildnerischen Lebenswerk die Epochen des kraftvollen, die Sinne ansprechenden Spätbarocks und des darauffolgenden, ins Verspielte und Leichte tendierenden, Rokokos.

Giovanni Battista Piazzetta Kreidezeichnungen erinnern an jene des italienischen Malers Caravaggio: Sie sind geprägt von starken Kontrasten zwischen hell und dunkel, dem sogenannten „Chiaroscuro“. Damit setzt er Licht und Schatten gezielt ein, um seinen Modellen, meist einfachen Bürgerinnen und Bürgern, Anmut und Würde zu verleihen. Einige dieser Charakterköpfe werden in der Sonderausstellung im Ferdinandeum gezeigt – mit einem, zwei und manchmal gar drei Köpfen auf demselben Blatt. Die Grafische Sammlung der Tiroler Landesmuseen verfügt über einen weltweit einzigartigen Bestand der meisterlichen Kreidezeichnungen von Giovanni Battista Piazzetta, von denen in dieser sehenswerten Sammlungspräsentation eine Auswahl präsentiert wird.

Eine Premiere im Ferdinandeum
Rembrandt van Rijn hingegen gilt als unübertroffener Meister der Radierkunst. In seinen Arbeiten auf Papier weist seine Bildsprache eine künstlerische Entwicklung auf, die bis in die Gegenwart reicht. Die Grafische Sammlung der Tiroler Landesmuseen kann auf rund 50 Druckgrafiken seines umfangreichen Gesamtwerkes verweisen. Die Sammlungspräsentation der Grafik „Piazzetta & Rembrandt. Barocke Charakterköpfe aus Venedig und den Niederlanden“ ist erstmals im Ferdinandeum zu sehen. Sie hat bis 2. Mai des Jahres geöffnet.

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