
Am Wochenende sind erneut weitere offene und verdeckte Verdächtigungen gegen die Kanzlerpartei platziert worden. Wohin das noch führen kann, lässt sich unmöglich vorhersagen. Eine Kolumne ist auch kein Gerichtssaal. Die nervösen und teilweise aggressiven Reaktionen aus der Volkspartei lassen aber darauf schließen, dass sich da einige in ihrer Haut nicht recht wohlfühlen. Vielleicht sind der Bundeskanzler und seine Weggefährten aber auch bloß beleidigt, weil sie sich als Opfer zu Unrecht durch den Schmutz gezogen fühlen.
Die wirklichen Gründe, das, was pathetisch Wahrheit genannt wird, werden eher früher als später bekannt. Jetzt rumort es noch untergründig. Das Grollen, wenn es laut zu hören sein wird, kann dann auch von der wüstesten Bordkapelle kaum übertönt werden. Wenn das Staatsschiff im pandemischen Nebel nun auch noch in einen Sturm des Zorns gerät, erreichen Besatzung und Passagiere schwer das rettende Ufer.
Jetzt liegt der Eisberg voraus und so ziemlich alles am Kapitän. Bundeskanzler Sebastian Kurz muss das schwimmende Tollhaus mit ruhiger Hand vorbeisteuern. Dazu sollte er der Realität ins Auge sehen. Wegschauen und Ablenken helfen nicht. Im Gegenteil. Nach fast 17 Jahren in der Politik und davon seit einem Jahrzehnt in Spitzenfunktionen, weiß Kurz, dass der weitaus größte Teil des Eisbergs immer unter Wasser liegt. Das ist in der Politik nicht anders. Vielleicht lässt sich das Ruder noch herumreißen, bevor es das schöne Schiff in alle seine Einzelteile zerlegt.
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