FBI ermittelt

New Yorks Gouverneur ließ Todeszahlen „einfrieren“

Ausland
20.02.2021 17:25

Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo steht unter Verdacht, Todeszahlen im Zusammenhang mit dem Coronavirus manipuliert zu haben. Ein Mitarbeiter des demokratischen Politikers hatte in der vergangenen Woche angedeutet, dass die Meldungen über tote Bewohner von Pflegeheimen teilweise „eingefroren“ worden seien. Offenbar befürchtete man, dass Ex-Präsident Donald Trump zu hohe Todeszahlen gegen Cuomo verwenden könnte. Die Staatsanwaltschaft und die Bundespolizei FBI ermitteln gegen Cuomo.

Hintergrund sind zuletzt stark nach oben korrigierte Todeszahlen in Pflegeeinrichtungen. Von 8500 ist die Zahl verstorbener Bewohner auf über 15.000 ausgebessert hochgeschnellt. Seit Bekanntwerden der „eingefrorenen“ Todeszahlen ist der Gouverneur im Defensivmodus. In mehreren Pressekonferenzen wies Cuomo jegliche Manipulationsvorwürfe von sich und von seinem Büro. An den Gesamtzahlen hätte sich nichts geändert. Es habe lediglich Verzögerungen gegeben, die laut seinen Angaben durch Bundesstaaten-Recht gedeckt gewesen seien.

Gouverneur soll nun Kompetenzen verlieren
Doch dem widersprechen nicht nur Politiker aus den Reihen der Republikaner. Auch in Cuomos eigener Partei werden Stimmen laut, die neben den bereits laufenden Ermittlungen auch eine sofortige Beschneidung der Macht des Gouverneurs verlangen. So soll der 63-Jährige seine Notfallgesetzgebungskompetenz verlieren.

Zu Beginn der Pandemie war Cuomo für seine Politik kritisiert worden, Covid-19-Patienten wieder ins Pflegeheim zu schicken, anstatt sie im Krankenhaus zu behandeln. Hier argumentieren die Gesundheitsbehörden allerdings, dass es notwendige Maßnahmen gewesen seien, um einen Kollaps der medizinischen Versorgung zu vermeiden.

New York galt einst als Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA und ist nun auf einem guten Weg. Dank streng durchgesetzter Maßnahmen scheint das Virus halbwegs unter Kontrolle gebracht worden zu sein, kein Vergleich zum fatalen Höhepunkt im Frühling 2020. Daher können nun laufend neue Lockerungen verkündet werden, wie zuletzt die Öffnung der Stadien für Großveranstaltungen ab 23. Februar und die Erlaubnis, Innenräume von Restaurants, Cafés und Bars in der Millionenmetropole wieder für Gäste freizugeben. Vergnügungsparks werden wohl ab April Besucher empfagen.

Quellen: „New York Times“, NBC

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