Jubiläum in Wörgl
Selbsthilfegruppe für Betroffene sexueller Gewalt
Seit zehn Jahren bietet die Selbsthilfegruppe „Lebenslang, doch endlich frei“ Betroffenen von sexueller Gewalt ein sicheres Umfeld, um mit Frauen, die dasselbe erlebt haben, über ihre Erfahrungen und ihr Trauma zu sprechen. „Leider ist die Gesellschaft kaum bereit, das Ausmaß dessen zu erfassen, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt“, schildert die Leiterin Alexandra Salvenmoser. Gegründet wurde die Gruppe am 11. Februar 2011 von Christine Deutschmann. Seither sah sie knapp 40 Mitglieder kommen und gehen, im Durchschnitt bestehen die Treffen aus zehn aktiven Teilnehmerinnen.
Die meisten waren Kinder oder Jugendliche zum Zeitpunkt des Verbrechens und bei jeder Zweiten war der Täter eine Vertrauensperson. „Die Zahl der ehemaligen und aktiven Mitglieder zeigt den Bedarf für einen sicheren Raum“, unterstreicht Salvenmoser.
Mitglieder erzählen, hören zu und beraten
Die Teilnehmerinnen tragen maßgeblich zum Sicherheitsgefühl bei, wie eine Betroffene schildert: „Die Personen kreieren die Atmosphäre und gestalten den sicheren Raum, in dem andere Überlebende einen Ort finden können, um über das Trauma zu sprechen – oft zum ersten Mal.“ An den Treffen, die alle zwei Wochen stattfinden, nehmen manchmal auch Fachleute und Therapeuten teil. Die Gruppe sei jedoch kein Ersatz für persönliche Therapien, welche viele Teilnehmerinnen parallel in Anspruch nehmen – Erfahrungen über Prozessabläufe und Stellen, bei denen Betroffene um Hilfe ansuchen können, werden aber bei den Treffen ausgetauscht.
Ein langjähriges Mitglied schildert aus der Erfahrung: „Auch an Tagen, an denen ich nicht die Kraft aufzubringen glaube, um hingehen zu können, gehe ich hin. Denn dort finde ich Kraft, sehe sie an den Frauen, die in den Jahren über sich hinausgewachsen sind.“
Kontakt von Alexandra Salvenmoser für Interessierte: alsaho@gmx.at
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).